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  • [016] U. v. Kleist, 26.8.1800

[016] An Ulrike v. Kleist, 26. August 1800

Textwiedergabe  nach Handschrift.

  • Fassung Handschrift
    konstituiert
  • Textversion
    ohne orig. Zeilenfall
  • Textversion
    [+] ohne ſ, aͤ, oͤ, uͤ

Alle Textversionen sind inhaltlich identisch. Die Handschrift wird in konstituierter und emendierter Fassung dargestellt (eine textkritische Darstellung ist in Planung). Alle Emendationen sind im Anhang einzeln verzeichnet.
Die Fassung Handschrift zeigt die emendierte Wiedergabe der Handschrift. Der originale Zeilenfall ist beibehalten. Diese Fassung wird wegen der Zeilenlänge auf Smartphones nicht angezeigt.

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[1] [BKA IV/1 206] [DKV IV 86] [SE:1993 II 531] [Heimböckel:1999 (Reclam) 89] [MA II 603] Berlin, d.]den 26t ]26. August, ]August 1800. ]1800

Mein liebes Ulrickchen. Es steht eine Stelle in Deinem Briefe,
die mir viele Freude gemacht hat, weil sie mir Dein festes
Vertrauen auf meine Redlichkeit, selbst bei den scheinbar wider⸗
sprechendsten
Umständen, zusichert.
Du wirst finden 5
daß ich dessen bedarf.
Ich theile]teile Dir jetzt ohne Rückhalt Alles]alles
mit, was ich nicht verschweigen muß.
Ich reise mit Brockes
nach Wien.
Ich werde manches Schöne sehen, u.]und jedesmal
mit Wehmuth]Wehmut daran denken, wie vergnügt Du dabei gewesen
wärest, wenn es möglich gewesen wäre, Dich an dieser Reise 10
Antheil]Anteil nehmen zu lassen.
Doch das Schöne ist diesmal nicht Zweck
meiner Reise.
Unterlasse alle Anwendungen, Folgerungen,
u.]und Combinationen.]Kombinationen.
Sie müssen falsch sein, weil Du mich nicht
ganz verstehen kannst.
Halte Dich bloß an das, was ich Dir grade⸗
zu
mittheile.]mitteile.
Das ist buchstäblich wahr. 15

Du bietest mir Deine ferneren Dienste an. Ich werde da⸗
von
Gebrauch machen, ohne Deine Freundschaft zu mißbrauchen.
Du wirkst unwissend zu einem Zwecke mit, der vortrefflich ist.
Ich stehe daher nicht an, Dich um eine neue Gefälligkeit zu ersuchen.
Oder eigentlich ist es Brockes, für den ich etwas erbitte. 20

Brockes reisete mit mir von Coblentz ab, u.]und nannte der
Eick[SE:1993 II 532] städtschen Familie kein anderes Ziel seiner Reise als
Berlin.
Du darfst der Gräfin Eickstädt, wenn Du sie in Frank⸗
furt
sprichst, diesen Glauben nicht benehmen.
Brockes hatte
einen Wechsel von 600 Rth., Rth, auf einen Banquier]Bankier in Schwerin 25
gestellt.
Es war zu weitläufig, das Geld sich von [DKV IV 87] Schwerin
her schicken zu lassen.
Er nahm ihn also nach Berlin mit, um ihn
bei dem hiesigen mecklenburgischen Agenten umzusetzen.
Der aber war verreiset u.]und kein Andrer]andrer hiesiger Banquier]Bankier kennt
Brockes.
Er hat nun also doch von hier aus nach Schwerin schrei⸗30
ben
müssen.
[Heimböckel:1999 (Reclam) 90] Wir dürfen uns aber in Berlin nicht länger ver⸗
[2] [BKA IV/1 209] weilen.
Das Geld könnte frühstens in 4 Wochen in Wien
sein.
Wir bedürfen dies aber gleich, nicht um die Reisekosten
zu bestreiten, sondern zu dem eigentlichen Zwecke unsrer
Reise.
Ferner würde der Meklenburgische Mecklenburgische Mecklenburgische ]Mecklenburgische Banquier]Bankier 35
dadurch erfahren, daß Brokes]Brockes in Wien ist, welches durchaus ver⸗
schwiegen
bleiben soll.
Uns bleibt also kein anderes Mittel
übrig als unsre einzige [MA II 604] Vertraute, als Du.
Wir ersuchen Dich
also, wenn es Dir möglich ist, 100 Ducaten]Dukaten nach Wien zu
schicken, u.]und zwar an den Studenten Buchholz, denn so heißt 40
Brockes auf dieser Reise.
Das müßte aber bald geschehen. Auch
müßte auf der Adresse stehen, daß der Brief selbst abgeholt
werden wird.
Nun höre die Bedingungen. Du erhältst dies
Geld auf jeden Fall, du magst in unsere Bitte willigen oder
nicht, in spätstens spätestens spätestens ]spätestens 3 Wochen von Schwerin.
Brockes hat nämlich 45
auf meine Versicherung, daß Du gewiß zu unserm Zwecke mit⸗
wirken mit wirken
würdest, wenn es Dir möglich wäre, bereits nach Schwerin
geschrieben, an den meklenburgischen mecklenburgischen mecklenburgischen ]mecklenburgischen Minister Herrn von
Brandenstein.
Dieser wird in Schwerin das Geld heben u.]und
es Dir nach Frankfurt schicken.
Sollte es Dir also nicht möglich 50
gewesen sein, uns früher mit Geld auszuhelfen, so schicke uns we⸗
nigstens
das empfangne Geld sogleich nach Wien unter untenstehender
Addresse.]Adresse.
Solltest Du aber schon aus eigenen Mitteln uns
100 Ducaten]Dukaten überschickt haben, so behältst Du die empfangenen empfangnen
60 Fr.d’or,]Fr.dor, u.]und Brockes wird sich mit Dir bei unserer Zurück⸗55
kunft
berechnen wegen des Agio’s.]Agios.
Sollte bei dem zu empfan⸗
genden
Gelde zugleich ein Brief von Brandenstein an Brokes
vorhanden sein, so darfst Du diesen unter der Adresse: an Brokes,
nicht nachschicken, sondern Du kannst ihn erbrechen u.]und bei Dir
behalten, u.]und uns nur den Inhalt melden.
60

[DKV IV 88] [SE:1993 II 533]

Brokes heißt nicht Buchholz sondern Bernhoff. Die
Adresse also ist:

[3] [BKA IV/1 210] [Heimböckel:1999 (Reclam) 91]

An/ An ]An
den Studenten der Ökonomie
Herrn Bernhoff 65
Wohlgebohren]Wohlgeboren
(selbst abzuholen) zu Wien

_____

Willst Du mich mit einem Brief erfreuen, so ist die Addresse:]Adresse:
An/ An ]An 70
den Studenten der Mathematik
Herrn Klingstedt
Wohlgebh. Wohlgeb. Wohlgeb. ]Wohlgeb.
(selbst abzuholen) zu Wien

_____ 75

[MA II 605]

Ich brauche doch nicht zu wiederholen, daß Niemand]niemand dies
Alles]alles erfahren darf?
Niemand weiß es als Du u.]und W.Z.]W.Z.,
wird es also verrathen,]verraten, so ist Einer]einer von Euch unfehlbar der
Verräther.]Verräter.
Doch wer dürfte das fürchten?

Ich werde Dir gleich von Wien aus schreiben. Ich komme sobald 80
unser Geschäft beendigt ist, nach Frankfurt zurück, u.]und dies geschieht
auf jeden Fall vor dem 1t ]1. Novembr.]November.
Fragt jemand nach uns,
so heißt es, ich wäre verreiset, etwa ins Erzgebirge.

Nun bitte ich noch um einige Gefälligkeiten. Ich will meine
Collegia]Kollegia in Frankfurt bezahlen von dem Gelde, welches ich den 85
1t ]1. Octobr.]Oktober von Dames empfangen soll.

[Heimböckel:1999 (Reclam) 92]

Madihn ___ 10 Rth. Rth
u noch den Preis eines
Buches, dessen Werth]Wert ich nicht kenne.
Huth ___ 15 Rth. Rth
Hüllmann ___ 15 Rth. Rth
Kalau ___ 10 Rth. Rth
Mit Wünschen werde ich selbst
sprechen.
Grüße ihn gelegentlich.
Auch Hüllmann. Überhaupt
Alle.]alle.

Sei ruhig. Adieu. H. K. K. H. 95

16
An Ulrike v. Kleist, 26. August 1800

Quellenangaben für Zitation
https://kleist-digital.de/briefe/016, [ggf. Angabe von Zeile/Vers oder Seite], 25.08.2025

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Apparat

Textwiedergabe nach Kopie der Handschrift. Die Handschrift ist in Besitz von:
Biblioteka Jagiellońska, Kraków; Sammlung Autographa (H. v. Kleist)

Erstdruck: [Kober:1860] 32–35

Pagina Kleist-Ausgaben
  • [BKA] (015) IV/1 205–211
  • [MA] (015) II 603–605
  • [DKV] (018) IV 86–88
  • [SE:1993] (016) II 531–533
  • [Heimböckel:1999 (Reclam)] (015) 89–92
 Erwähnte Personen
  • []Brandenstein, August Georg von (2)
  • []Brockes, Ludwig von (16)
  • []Dames, George Friedrich (1)
  • []Eickstedt-Peterswaldt (geb. Sandreczky von Sandraschütz), Maria Karoline (Caroline) Gräfin von (1)
  • []Huth, Johann Sigismund Gottfried (1)
  • []Hüllmann, Karl Dietrich (2)
  • []Kalau, Georg Christian Immanuel (1)
  • []Kleist, Heinrich von (2)
  • []Kleist, Ulrike von (2)
  • []Madihn, Ludwig Gottfried (1)
  • []Wünsch, Christian Ernst (1)
  • []Zenge, Wilhelmine von (1)
  • [»]Alle Personen anzeigen +/–
 Erwähnte Orte
  • []Berlin (4)
  • []Coblentz (1)
  • []Erzgebirge (1)
  • []Frankfurth a Oder (4)
  • []Schwerin (6)
  • []Wien (8)
  • [»]Alle Orte anzeigen +/–
 Vergleich Editionen

Die durchgeführte Kollation mit unterschiedlichen historischen und aktuellen Kleist-Editionen zeigt bestimmte Lesarten und Emendationen, die von der vorliegenden emendierten Fassung abweichen. In den Anmerkungen finden sich hierzu häufig nähere Erläuterungen. (Gelegentlich ist die Ursache für Abweichungen ein Transkriptionsfehler in der jeweiligen Edition.)

Disclaimer: Abweichungen, die ihren Grund in typographisch bedingten Normalisierungen und Standardisierungen haben, werden nicht angezeigt. Ein Anspruch auf Vollständigkeit kann nicht erhoben werden. Mitgeteilte Abweichungen müssen am Original überprüft werden.

[MP:1936] [7 Abw.]
  • 35Meklenburgische Mecklenburgische Mecklenburgische ]Mecklenburgische ] Mecklenburgische
  • 45spätstens spätestens spätestens ]spätestens ] spätestens
  • 48meklenburgischen mecklenburgischen mecklenburgischen ]mecklenburgischen ] mecklenburgischen
  • 63An/ An ]An ] An
  • 70An/ An ]An ] An
  • 73Wohlgebh. Wohlgeb. Wohlgeb. ]Wohlgeb. ] Wohlgeb.
  • 95H. K. K. H. ] K. H.
[MA:2010] [11 Abw.]
  • 25Rth., ] Rth,
  • 35Meklenburgische Mecklenburgische Mecklenburgische ]Mecklenburgische ] Mecklenburgische
  • 45spätstens spätestens spätestens ]spätestens ] spätestens
  • 47mit/wirken mit wirken ] mit wirken
  • 48meklenburgischen mecklenburgischen mecklenburgischen ]mecklenburgischen ] mecklenburgischen
  • 54empfangenen empfangnen ] empfangnen
  • 73Wohlgebh. Wohlgeb. Wohlgeb. ]Wohlgeb. ] Wohlgeb.
  • 87Rth. Rth ] Rth
  • 90Rth. Rth ] Rth
  • 91Rth. Rth ] Rth
  • 91Rth. Rth ] Rth
Stellenkommentar

22 Eickstädtschen Familie Die Familie Graf von Eickstedt-Peterswaldt. Siehe auch vorherigen Brief.

40 Buchholz, In HS gestrichen, da Pseudonym geändert in Bernhoff. (s.u.)

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