[202] An Karl August von Hardenberg, d. 22. Februar 1811
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Hochgebietender Herr geheimer]Geheimer Staatskanzler,
Ew.
Excellenz]Exzellenz
nehme
ich
mir
die
Freiheit, inliegen⸗
de
Abſchrifft
Abſchrift
]Abschrift
eines
Schreibens
an
den
HE.]Hr.
v.
Raumer
zu
über[Heimböckel:1999 (Reclam) 472] ſchicken,
mit
der
gehorſamſten
und
unter⸗5
thänigſten]untertänigsten
Bitte, die
Meinung
deſſelben, in
der
Sache
des
Abendblatts,
nicht
mehr
zu
Rathe]Rate
zu
ziehn.
Ich
unterſtehe
mich, gegen
die
mir
von
Ew.
Excellenz,]Exzellenz,
in
Ihrem
gnädigſten
Schreiben
vom
18t
]18.
d.
gemachten
Äußerungen
einige
ehrfurchtsvolle
Vorſtellungen
10
zu
machen.
Ein
Blatt
iſt
allerdings
ein
halb-mini⸗
ſterielles]halbministerielles
zu
nennen, das, nach
beſtimmten
Verab⸗
redungen
mit
dem
Miniſterio, ge[MA II 959] ſchrieben
wird, und
in
Allem,]allem,
was
Geſetzgebung
und
Finanzverwaltung
betrifft, unter
ſeiner
ſpeciellen]speziellen
Aufſicht
ſteht.
Nur
15
ein
Ununterrichteter
kann
ſagen, daß
ich
in
der
Heraus⸗
gabe
dieſes
Blattes
nicht
beſchränkt
[SE:1993 II 854]
worden
ſei, da
die
[2]
[BKA IV/3 555]
außerordentlichen
Maasregeln,]Maßregeln,
die
mich
genöthigt]genötigt
haben, den
ganzen
Geiſt
der
Abendblätter
umzu⸗
ändern,
nur
zu
wohl
bekannt
ſind.
Was
endlich
20
die
mir
angebotene
Penſion
betrifft, ſo
laſſe
ich
Ew.
Excellenz]Exzellenz
Meinung, wie
es
ſich
von
ſelbſt
verſteht, ehr⸗
furchtsvoll
dahingeſtellt
ſein;
HE.]Hr.
v.
Raumers
Meinung
aber, in
unſrer
erſten, auf
Befehl
Ew.
Excellenz]Exzellenz
abgehaltenen
Conferenz,
Konferenz,
]Konferenz,
war, daß
25
ich
dieſe
Penſion
für
das
Geſchäfft
Geſchäft
Geschäft
Geschäft
]Geschäft
der
Führung
dieſes
Blattes
beziehen
ſollte: wie
ich
mir
auch
die
Freiheit
genommen
habe, ihm
dies
in
dem
bei⸗
folgenden
Billet,
Billett,
Billett,
]Billett,
worauf
ich
ſeine
Antwort
erwarte, zu
äußern.
Ew.
Excellenz]Exzellenz
werden
das
30
Verſehen, womit
in
dem
Abendblatte
einmal
be⸗
wußtlos
gegen
die
Intereſſen
der
Staatskanzlei
angeſtoßen
worden
iſt, bei
ſo
vielem
guten
Willen
von
meiner
Seite, es
wieder
gut
zu
machen, nicht
ſo
ſtreng
ahnden; und
indem
ich
nochmals
auf
mein
35
unterthänigſtes]untertänigstes
Entſchädigungsgeſuch
zurückkomme, und
[3]
[BKA IV/3 556]
inſtändigſt
bitte, mich
durch
einen
Beſcheid, gnädiger
als
den
erhaltenen, [DKV IV 474]
vor
der
Proſtitution
zu
ſichern,
welche
ſonſt
unfehlbar
eintreten
würde, das
Blatt
unmittelbar, noch
vor
Ablauf
des
Vierteljahrgangs, 40
aufhören
laſſen
zu
müſſen, habe
ich
die
Ehre
zu
ſein,
Ew.
Excellenz]Exzellenz
unterthänigſter]untertänigster
Hv
H. v.
]H. v.
Kleiſt
Kleiſt.
]Kleist.
Berlin,
d.]den
22t
]22.
Feb.
1811. ]1811
[Abschrift fehlt.]
][Abschrift fehlt.]
45
Abſchrift.
Ew.
Hochwohlgebohren
habe
ich
die
Ehre
anzuzeigen,
daß
ich
die
Zugrundrichtung
des
Abendblatts
ganz
allein
Ihrem
Einfluß
Einfluß,
und
der
Empfindlichkeit
über
die
Verachtung
zuſchreibe, mit
welcher
ich, bei
unſrer
50
erſten
Zuſammenkunft, Ihr
Anerbieten, Geld
für
die
Vertheidigung
der
[DKV IV 472]
Maasregeln
Sr.
Excellenz
anzunehmen,
ausgeſchlagen
habe.
Es
iſt
kein
Grund
mehr
für
mich
vorhanden, meinen
Unwillen
über
die
unglaubliche
und
unverantwortliche
Behandlung, die
mir
widerfahren
55
iſt, zurückzuhalten; und
indem
ich
Ew.
Hochwohlg.
Hochwohlgebohren
anzeige,
daß
wenn
Dieſelben
nicht
Gelegenheit
nehmen,
Sr.
Excellenz,
noch
vor
Aufhören
des
Blattes,
Blattes, welches in diesen
Tagen erfolgen soll,
von
der
Gerechtigkeit
meiner
Entſchädigungsforderung
zu
überzeugen, ich
die
ganze
Geſchichte
des
Abendblattes
Abendblatts
[MA II 958]
im
60
Ausland
drucken
laſſen
werde, habe
ich
die
Ehre
zu
ſein,
&
Ew. Hochwohlgeb. ergebenſter
HvKleiſt.
H. v. Kleiſt.
Berlin,
d.
21t
Feb.
11.
An
den
HE.
Reg.
R.
v.
Raumer.
[Adresszeile fehlt.]
65