[189] An Friedrich von Raumer, d. 13. Dezember 1810
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Ew. Hochwohlgebohren habe ich die Ehre ganz gehorſamſt anzuzeigen, daß Sr. Excellenz im Verlauf der heutigen Audienz die Gnade gehabt haben, mir huldreich eine ſchriftli[Heimböckel:1999 (Reclam) 464] che Privatempfehlung, wegen zweckmäßiger Unterſtützung der Abendblätter durch officielle Beiträge, ſowohl bei Ihren Excellenzen, den HE. H. Graf v. Golz und HE. H. v. Kircheiſen, als auch bei dem HE. H. Geh. Staatsrath Sack, anzugeloben. Die [MA II 949] Verabredung iſt getroffen, daß ich mich, in Verfolg dieſer gnädigſten Verwendung, ſelbſt zu den reſp. HE. H. Miniſtern und Geh. Staatsräthen begeben, und das Wohlwollen und die Gefälligkeit derſelben, in Betreff der Abendblätter, (grade ſo, wie, zu Anfang des Inſtituts, die Unterſtützung des Pol. Präſidenten, HE. H. Gruner) in Anſpruch nehmen ſoll. Durch dieſe, die Intereſſen Sr. Excellenz [MP:1936] S. II 247 ſowohl, als die meinigen, auf’s Glücklichſte verbindenen verbindenen Maasregel, ſind vorläufig alle meine Wünſche für die Abendblätter erfüllt; ich begehre nichts, als eine unabhängige Stellung zu behaupten, deren ich, zu meiner innerlichen Freude an dem Geſchäfft, dem ich mich unterzogen habe, bedarf. Ew. Hochwohlgeb. erſuche ich nur ganz ergebenſt, zur möglichſt raſchen Betreibung der Sache, mir irgend eine kurze, gütige Anzeige davon, ſobald jene Empfehlungen an ihre Adreſſe erlaſſen ſind, zukommen zu laſſen. Und indem ich Sr. Excellenz das Verſprechen anzunehmen bitte, daß ich nunmehr mit meiner Ehre für den Geiſt der Abendblätter, und für den Umſtand, daß kein andrer Aufſatz, als der in Sr. Excellenz Intereſſen geſchrieben iſt, darin aufgenommen werden ſoll, hafte, behalte ich mir bevor, Ew. Hochwohlgebohren münd[SE:1993 II 848] lich wegen der, [DKV IV 464] zwiſchen uns im Drang mancher wiederwärtigen Umſtände, ſtattgehabten Misverſtändniſſe innigſt und herzlichſt um Verzeihung zu bitten, und habe die Ehre zu ſein,
Ew. Hochwohlgebohren ergebenſter H. v. Kleiſt. Berlin, d. 13t Dec. 10.