[003] Ohne Adressat. [möglich: Samuel Marot oder Christian Ernst Martini], v. 18.03.1799
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[Buel:1846] S. 109
[BKA IV/1 34]
[DKV IV 19]
[SE:1993 II 472]
[Heimböckel:1999 (Reclam) 19]
[MA II 542]
Potsdam,
den
18.
18. (und 19.)
18. (und 19.)
18. (und 19.)
März
1799.
1799
Halten
Sie
mich
für
keinen
Streitsüchtigen,
mein
Freund!
Freund,
weil
ich
diesen
Brief
mit
jener
Streitfrage
anfange, die
wir
in
unserer
Unterredung
wegen
Kürze
der
Zeit
unentschieden
lassen
mußten.
Es
ist
nöthig,
nötig,
mich
hierüber
zu
erklären, um
den
Gesichtspunkt
festzu⸗5
stellen,
aus
welchem
ich
die
Absicht
dieses
Briefes
beurtheilt
beurteilt
wis⸗
sen
will.
Ich
ersuche
Sie
im
Voraus,
voraus,
sich
bei
Lesung
desselben
mit
Geduld
zu
rüsten; weil
er
in
der
Voraussetzung, daß
der
fest⸗
[Buel:1846] S. 110zustellende
Gesichtspunkt
gefaßt
und
gebilligt
wird, eine
möglichst
vollständige
Darstellung
meiner
Denk-
und
Empfindungsweise
ent⸗10
halten
soll.
— Die
Frage
war
die:
ob
„ob
ein
Fall
möglich
sei, in
welchem
ein
denkender
Mensch
der
Ueberzeugung
Überzeugung
Überzeugung
Überzeugung
eines
Andern
andern
mehr
trauen
solle,
soll,
soll,
soll,
als
seiner
eigenen?
eigenen?“
Ich
sage:
sage,
ein
denkender
Mensch,
und
schließe
dadurch
alle
Fälle
aus, in
welchen
ein
blin⸗
der
Glaube
sich
der
Autorität
eines
Andern
andern
unterwirft.
Unter
die⸗15
ser
Einschränkung
scheint
für
unsere
Streitfrage
der
einzige
mög⸗
liche
Fall
der
zu
sein, wenn
sich
die
Ueberzeugung
Überzeugung
Überzeugung
Überzeugung
des
Andern
andern
vor⸗
zugsweise
auf
die
Erfahrung
und
die
Weisheit
des
Alters
gründet.
Aber
[Heimböckel:1999 (Reclam) 20]
was
heißt
es:
es,
der
Ueberzeugung
Überzeugung
Überzeugung
Überzeugung
eines
Andern
andern
trauen?
Aus
Gründen
einsehen, daß
seine
Meinung
wahr
ist, das
heißt, seine
20
Meinung
zur
meinen
Meinung
machen, und
ist
es
dann
nicht
immer
nur
meine
seine
eigene
Ueberzeugung,
Überzeugung,
Überzeugung,
Überzeugung,
welcher
ich
traue
und
folge?
— Alles,
was
ein
denkender
Mensch
thun
tun
soll, wenn
die
Ueberzeugung
Überzeugung
Überzeugung
Überzeugung
eines
älteren
und
weiseren
der
seinigen
widerspricht, ist, daß
er
gerechte
Zweifel
gegen
die
Wahrheit
seiner
Meinung
erhebe, daß
er
sie
25
streng
und
wiederholt
prüfe
und
sich
hüte, zu
früh
zu
glauben, daß
er
sie
aus
allen
Gesichtspunkten
betrachtet
und
beleuchtet
habe.
Aber
gegen
seine
Ueberzeugung
Überzeugung
Überzeugung
Überzeugung
glauben, heißt
glauben, was
man
nicht
glaubt, ist
unmöglich.
Wenn
man
also
nur
seiner
eigenen
Ueberzeugung
Überzeugung
Überzeugung
Überzeugung
folgen
[DKV IV 20]
darf
30
und
kann, so
müßte
man
eigentlich
Niemand
niemand
um
Rath
Rat
fragen, als
sich
selbst, als
die
Vernunft; denn
Niemand
niemand
kann
besser
wissen,
was
zu
meinem
Glücke
dient, als
ich
selbst;
Niemand
niemand
kann
so
gut
wissen, wie
ich, welcher
Weg
des
Lebens
unter
den
Bedingungen
meiner
physi[BKA IV/1 35] schen
und
moralischen
[MA II 543]
Beschaffenheit
für
mich
ein[SE:1993 II 473] zuschla⸗35
gen
am
besten
sei; eben
weil
dies
Niemand
niemand
so
genau
kennt,
Nie⸗
mand
niemand
sie
so
genau
ergründen
kann, wie
ich.
Alle
diejenigen, die
so
schnell
mit
Rathgeben
Rath geben
Ratgeben
bei
der
Hand
sind, kennen
die
Wichtig⸗
keit
und
Schwierigkeit
des
Amtes
nicht, dem
sie
sich
unterziehen,
und
Diejenigen,
diejenigen,
diejenigen,
diejenigen,
die
sein
Gewicht
genug
einsehen, scheuen
sich, es
40
zu
verwalten;
verwalten,
verwalten,
verwalten,
eben
weil
sie
fühlen, wie
schwer
und
selbst
wie
ge⸗
fährlich
es
ist.
Es
ist
also
ein
wahres
Wort:
Wort,
daß
man
nur
den
um
Rath
Rat
fragen
soll, der
keinen
giebt.
gibt.
gibt.
Aus
dem
Grunde
schreib
schreibe
ich
an
Sie, mein
Freund!
Aus
die⸗
sem
Grunde?
Ja,
mein
Theurer!
Teurer!
so
So
paradox
das
auch
klingen
mag.
45
Als
ich
Ihnen
meinen
Entschluß, den
Abschied
zu
nehmen,
um
mich
den
Wissenschaften
zu
widmen,
eröffnete, äußerten
Sie
mir
zwar
eine
herzliche
Theilnahme;
Teilnahme;
aber
Sie
hüteten
sich
eben
so
sehr, die⸗
sen
Entschluß
zu
erschüttern, wie
ihn
zu
befestigen; Sie
thaten
taten
nichts, als
mich
zu
einer
neuen,
neuen
strengen
Prüfung
desselben
einzu⸗50
la[Heimböckel:1999 (Reclam) 21] den.
Ich
erkenne
aus
dieser
klugen
Behutsamkeit, daß
sie
Sie
Sie
Sie
Sie
das
Geschäft
eines
Rathgebers
Ratgebers
genug
zu
würdigen
wissen.
Sie
hielten
mir
nur
Ihr
Urtheil
Urteil
zurück;
zurück,
zurück,
zurück,
weil
Sie
den
Gegenstand
dieses
Ur⸗
theils
Urteils
noch
nicht
genau
kannten; wenn
ich
Sie
aber
in
den
Stand
gesetzt
habe, ihn
zu
beurtheilen,
beurteilen,
werden
Sie
mir
Ihre
Meinung
55
über
denselben
nicht
verweigern,
verweigern
und
ich
kann
sicher
und
gewiß
sein,
daß
sie
geprüft
und
überlegt
ist.
Unterdeß
Unterdes
fühle
ich
die
Nothwendigkeit,
Notwendigkeit,
mich
einem
vernünfti⸗
gen
Manne
gerade
und
ohne
Rückhalt
mitzutheilen,
mitzuteilen,
und
seine
Mei⸗
nung
mit
der
meinigen
vergleichen
zu
können.
Allen, die
um
mei⸗60
nen
Entschluß
wissen, meiner
Familie, mit
Ausschluß
meiner
Schwe⸗
ster,
Schwester Ulrike
Schwester Ulrike
Schwester Ulrike
meinem
Vormunde,
habe
ich
meinen
neuen
Lebensplan
nur
zum
Theil
Teil
[BKA IV/1 36]
[DKV IV 21]
mitgetheilt,
mitgeteilt,
und
daher
trafen
auch
alle
Einwürfe
von
ihrer
Seite
denselben
nur
halb.
Mich
ihnen
ganz
[fehlt]
zu
eröffnen, war
aus
Gründen, deren
Richtigkeit
Sie
nach
vollendeter
Durchlesung
65
dieses
Briefes
einsehen
werden, nicht
rathsam.
ratsam.
Alle
diese
[fehlt]
Leute
schiffen
ins
hohe
Meer
und
verlieren
nach
und
nach
die
Küste
mit
ihren
Gegenständen
aus
den
Augen.
[kein Absatz]
Gefühle, die
sie
selbst
nicht
mehr
haben, halten
sie
auch
gar
nicht
für
vorhanden.
Dieser
Vorwurf
trifft
besonders
meine
sonst
70
sehr
[fehlt]
ehrwürdige
Tante,
die
nichts
mehr
liebt, als
Ruhe
[MA II 544]
und
Ein⸗
förmigkeit,
und
jede
Art
von
Wechsel
scheut, wäre
es
auch
die
Wanderung
aus
einer
Wohnstube
in
die
andere.
Um
Sie
aber
in
den
Stand
zu
setzen, ein
richtiges
Urtheil
Urteil
zu
fällen, werde
ich
etwas
weiter
ausholen
müssen, und
ich
[fehlt]
wiederhole
75
daher
meine
Bitte
um
Geduld, weil
ich
voraussehe, daß
der
Gegen⸗
stand
und
die
Fülle
seiner
Betrachtung
mich
fortreißen
wird.
Ohne
die
entfernteren
Gründe
meines
Entschlusses
aufzusuchen,
[Buel:1846] S. 112
können
wir
sogleich
zugleich
bei
dem
verweilen, aus
welchem
er
zunächst
fließt: bei
dem
Wunsche,
Wunsche
glücklich
zu
sein.
80
Dieser
Grund
ist
natürlich
und
einfach
und
zugleich
in
[Heimböckel:1999 (Reclam) 22]
ge⸗
wisser
Rücksicht
der
einzige, weil
er
im
richtigen
Sinn
alle
meine
anderen
Gründe
in
sich
faßt.
fasst.
Unsere
ganze
Untersuchung
wird
sich
allein
auf
die
Unter⸗
suchung
dieses
Wunsches
einschränken, und
um
Sie
in
den
Stand
zu
85
setzen, darüber
zu
urtheilen,
urteilen,
wird
es
nöthig
nötig
sein, den
Begriff
von
Glück
und
wahrem
Vortheil
Vortheil
festzustellen.
Aber
ich
stoße
hier
gleich
auf
eine
große
Schwierigkeit; denn
die
Begriffe
von
Glück
sind
so
verschieden, wie
die
Genüsse
und
die
[fehlt]
Sinne, mit
welchen
sie
genos⸗
sen
werden.
Dem
Einen
einen
ist
es
Ueberfluß,
Überfluß,
Überfluß,
Überfluß,
und
wo,
mein
Freund!
Freund,
90
kann
dieser
Wunsch
erfüllt
werden, wo
kann
das
Glück
sich
besser
gründen, als
da, wo
auch
die
Werkzeuge
des
Genusses, unsere
Sinne,
Sinne
[BKA IV/1 37]
liegen, worauf
die
ganze
Schöpfung
sich
[DKV IV 22]
bezieht, worin
die
Welt
mit
ihren
unendlichen
Reizungen
im
Kleinen
sich
wiederholt.
Da
ist
es
auch
allein
unser
Eigenthum,
Eigentum,
es
hängt
hangt [sic!]
von
keinen
äuße⸗95
ren
Umständen
ab;
ab,
kein
Tyrann
kann
es
uns
rauben, kein
Böse⸗
wicht
es
stören; wir
tragen
es
mit
uns
in
alle
Welttheile
Weltteile
umher.
Diese
Betrachtungen, die
ich
mir
häufig
und
mit
Vergnügen
wiederhole, entzücken
mich
bei
jeder
neuen
meiner
meiner
meiner
Vorstellung
von
densel⸗
ben;
demselben,
denselben,
denselben,
weil
ich
mit
ganzer
Seele
fühle, wie
wahr
sie
sind
sind,
und
wie
100
kräftig
sie
meinen
Entschluß
begünstigen
und
unterstützen.
So
übe
ich
mich
unaufhörlich
darin, das
wahre
Glück
von
allen
äußeren
Umständen
zu
trennen
trennen,
und
es
nur
als
Belohnung
und
Ermunte⸗
rung
an
die
Tugend
zu
knüpfen.
Da
erscheint
es
in
schönerer
Gestalt
und
auf
sicherem
Boden.
105
Zwar
wenn
ich
so
das
Glück
als
Belohnung
der
Tugend
auf⸗
stelle,
denke
ich
mir
das
erste
als
Zweck
und
das
andere
nur
als
[MA II 545]
Mittel.
Dabei
fühle
ich
aber, daß
in
diesem
Sinne
die
Tugend
nicht
in
ihrer
höchsten
Würde
erscheint, ohne
jedoch
angeben
[SE:1993 II 475]
zu
kön⸗
nen,
wie
das
Mißverhältniß
Mißverhältnis
in
der
Vorstellung
zu
ändern
sei.
Es
110
ist
möglich, daß
es
das
Eigenthum
Eigentum
einiger
wenigen
schöneren
See⸗
len
ist: die
Tugend
allein
um
der
Tugend
willen
zu
lieben.
Aber
mein
Herz
sagt
mir, daß
auch
die
Erwartung
und
Hoff⸗
[Buel:1846] S. 113nung
auf
ein
sinnliches
Glück
und
die
Aussicht
auf
tugendhafte,
wenn
gleich
nicht
mehr
so
reine
Freuden
Freuden,
nicht
strafbar
und
verbre⸗115
cherisch
sei.
Wenn
Eigennutz
dabei
zu
zum
zum
Grunde
liegt, ist
es
der
edelste, der
sich
denken
läßt, der
Eigennutz
der
Tugend
selbst.
Und
dann
dienen
und
unterstützen
sich
diese
beiden
Gottheiten
so
wechselseitig, das
Glück
als
Ermunterung
zur
Tugend, die
Tu⸗
gend
als
Weg
zum
Glück, daß
es
uns
von
den
den
Menschen
wohl
erlaubt
sein
120
kann, sie
neben
einander
und
in
einander
zu
denken.
Es
ist
kein
besserer
Sporn
zur
Tugend
möglich, als
die
Aussicht
auf
ein
nahes
Glück, und
kein
schönerer
und
edlerer
Weg
Weg zum Glück
Weg zum Glücke
Weg zum Glücke
denkbar,
[fehlt]
als
der
Weg
der
zur
Tugend.
Sie
hören
mich
so
viel
und
lebhaft
von
der
Tugend
reden
reden.
125
[DKV IV 23]
— — —
Lieber!
ich
Ich
schäme
mich
nicht
zu
gestehen, was
Sie
be⸗
fürchten:
daß
ich
nicht
deutlich
weiß, wovon
[BKA IV/1 38]
ich
rede, und
tröste
mich
mit
unseren
unsern
Philistern,
die
unter
eben
diesen
Umständen
von
Gott
reden.
Sie
erscheint
mir
nur
wie
ein
hohes, erhabenes, un⸗
nennbares
Etwas, für
das
ich
vergebens
ein
Wort
suche, um
es
130
durch
die
Sprache, vergebens
eine
Gestalt, um
es
durch
einen
ein
ein
Blick
Bild
Bild
auszudrücken.
Und
dennoch
strebe
ich
diesem
unbegriffenen
Dinge
mit
der
innigsten
Innigkeit
entgegen, als
stünde
es
klar
und
deut⸗
lich
vor
meiner
Seele.
Alles,
Alles
was
ich
davon
weiß, ist, daß
es
die
der
unvollkommenen
Vorstellungen, deren
ich
jetzt
nur
fähig
bin, ge⸗135
wiß
auch
enthalten
wird; aber
ich
ahne
[nicht gesperrt gesetzt]
ahnde [nicht gesperrt gesetzt]
ahnde [nicht gesperrt gesetzt]
noch
etwas
Höheres, und
das
ist
es
wohl
eigentlich, was
ich
nicht
ausdrücken
und
for⸗
men
kann.
Mich
tröstet
die
Erinnerung
dessen, um
wie
viel
dunkler, ver⸗
worrener
als
jetzt,
jetzt
in
früheren
Zeiten
der
Begriff
von
Tugend
in
140
meiner
Seele
lag, und
nur
nach
und
nach, seitdem
ich
denke
und
an
meiner
Bildung
arbeite,
aus
auch
auch
der
das
das
Bildung
Bild
Bild
der
die
Tugend
für
mich
an
Gestalt
und
Bildung
Bedeutung
Bedeutung
gewonnen
hat; daher
hoffe
und
glaube
ich, daß, so
wie
es
sich
in
meiner
[Heimböckel:1999 (Reclam) 24]
Seele
nach
[MA II 546]
und
nach
mehr
auf⸗
klärt,
auch
das
Bild
sich
in
immer
deutlicheren
Umrissen
mir
dar⸗145
stellen,
und
und,
und,
je
mehr
es
an
Wahrheit
gewinnt, meine
Kräfte
stärken
und
meinen
Willen
begleiten
begeistern
begeistern
[SE:1993 II 476]
wird.
Wenn
ich
Ihnen
mit
einigen
Zügen
die
undeutliche
Vorstel⸗
[Buel:1846] S. 114lung
bezeichnen
sollte, die
mich
als
Ideal
der
Tugend, im
Bilde
eines
Weisen
umschwebt, so
würde
ich
nur
die
Eigenschafcen,
Eigenschaften,
Eigenschaften,
Eigenschaften,
Eigenschaften,
Eigenschaften,
die
150
ich
hin
und
wieder
bei
einzelnen
Menschen
zerstreut
finde
und
de⸗
ren
Anblick
mich
besonders
rührt, zum
Beispiel
Edelmuth,
Edelmut,
Stand⸗
haftigkeit,
Bescheidenheit, Genügsamkeit,
Menschenliebe
Menschenliebe,
zusammen⸗
stellen
können; aber
freilich,
freilich
eine
seine
Definition
würde
es
immer
noch
nicht
und
mit
Nichts
nichts
nichts
nichts
als
einer
Charade
Scharade
zu
vergleichen
sein
sein,
(verzei⸗155
hen
Sie
mir
das
unedle
Gleichniß!),
Gleichnis)
Gleichnis!)
der
die
sinnreiche
Bezeichnung
des
Ganzen
fehlt.
Es
sei
mit
diesen
wenigen
Zügen
Zeilen
genug.
— Ich
getraue
mir
zu
behaupten, daß, wenn
es
mir
gelingt, bei
der
mög[DKV IV 24] lichst
vollkom⸗
menen
Ausbildung
meiner
geistigen
und
kör[BKA IV/1 39] perlichen
Kräfte
Kräfte,
Kräfte,
Kräfte,
auch
160
diese
benannten
Eigenschaften
einst
fest
und
unerschütterlich
in
mein
Innerstes
zu
gründen, ich, unter
diesen
Umständen, nie
unglücklich
sein
werde.
Ich
nenne
nämlich
Glück
nur
die
vollen
und
überschwenglichen
Genüsse, die — um
es
Ihnen
mit
Einem
einem
einem [kursiv gesetzt]
Zuge
darzustellen — in
165
dem
erfreulichen
Anschauen
der
moralischen
Schönheit
unseres
eig⸗
nen
eigenen
eigenen
eigenen
Wesens
liegen.
Diese
Genüsse, die
Zufriedenheit
unsrer
selbst,
das
Bewußtsein
guter
Handlungen, das
Gefühl
unserer
durch
alle
Augenblicke
unsres
unseres
unseres
unseres
Lebens, vielleicht
gegen
tausend
Anfechtungen
und
Verführungen
standhaft
behaupteten
Würde
sind
fähig, unter
170
allen
äußern
äußeren
Umständen
des
Lebens, selbst
unter
den
scheinbar
trau⸗
rigsten,
ein
sicheres, tiefgefühltes, unzerstörbares
Glück
zu
gründen.
Und
verdienen
wohl
wohl,
wohl,
bei
diesen
Begriffen
von
Glück,
Glück
Reichthum,
Reichtum,
Güter, Würden
und
alle
die
zerbrechlichen
Geschenke
des
Zufalls
diesen
Namen
ebenfalls?
175
So
arm
an
Nüancen
Nuancen
ist
unsere
deutsche
Sprache
nicht.
Ich
finde
vielmehr
leicht
ein
paar
Worte, die, was
diese
Güter
bewir⸗
ken,
sehr
passend
ausdrücken: Vergnügen
und
Wohlbehagen.
Um
diese
angenehmen
Genüsse
sind
Fortunens
Günstlinge
freilich
rei⸗
cher
als
ihre
Stiefkinder,
Stiefkinder
und
es
sei!
sei:
Die
Großen
der
Erde
mö⸗180
gen
den
Vorzug
vor
den
Geringern
Geringeren
ha[MA II 547] ben,
zu
schwelgen
und
zu
prassen.
prassen,
Alle
alle
Güter
der
Welt
mögen
sich
ihren
ihrem,
nach
Vergnügen
lechzenden
Sinnen
Sinn
darbieten,
darbieten
und
sie
mögen
ihrer
vorzugsweise
ge⸗
[Buel:1846] S. 115nießen.
Nur,
mein
Freund!
das
Vorrecht,
glücklich
zu
sein,
wollen
wir
ihnen
nicht
einräumen.
Mit
Gold
Geld
sollen
sie
den
[SE:1993 II 477]
Kum⸗185
mer,
wenn
sie
ihn
verdienen, nicht
aufwiegen
können.
Es
waltet
ein
großes
großes,
unerbittliches
Gesetz
über
die
ganze
Menschheit, dem
der
Erste
wie
der
Bettler
unterworfen
ist.
Der
Tugend
folgt
die
Be⸗
lohnung,
dem
Laster
die
Strafe.
Kein
Sold
Gold
Gold
besticht
ein
empörtes
Gewissen, und
wenn
der
lasterhafte
Fürst
auch
alle
Blicke, Mienen
190
und
Reden
besticht, wenn
er
auch
alle
Künste
des
Leichtsinns
und
der
Ueppig[DKV IV 25] keit
Üppigkeit
Üppigkeit
Üppigkeit
herbeiruft, um
das
häßliche
Gespenst
vor
seinen
Au⸗
gen
[BKA IV/1 40]
zu
verscheuchen — umsonst!
Ihn
quält
und
ängstigt
sein
Ge⸗
wissen
Gewissen,
wie
den
Geringsten
seiner
Unterthanen.
Untertanen.
Vor
diesem
größ⸗
ten
der
Uebel
Übel
Übel
Übel
mich
zu
schützen
und
jenes
einzige
Glück
mir
zu
er⸗195
halten
und
zu
erweitern, soll
allein
mein
innigstes
und
unaufhör⸗
liches
Bestreben
sein, und
wenn
ich
mich
bei
der
Sinnlichkeit
der
Jugend
nicht
entbrechen
kann, neben
den
Genüssen
des
ersten
und
höchsten
innern
Glückes
mir
auch
die
Genüsse
des
äußern
zu
wün⸗
schen,
will
ich
wenigstens
in
diesen
Wünschen
so
bescheiden
und
200
genügsam
sein, wie
es
einem
Schüler
der
Weisheit
ansteht.
Auf
diese
Begriffe
von
Glück
und
Unglück
gründet
sich
zuerst
und
zunächst
der
Entschluß, den
Mittelpfad
zu
verlieren
(sic!),
[gestr.]
[gestr.]
[gestr.]
[gestr.]
theils,
teils,
weil
die
Güter, die
er
als
Belohnung
an
jahrelange
Anstrengung
knüpft,
Reichthum,
Reichtum,
Würden,
Ehre,
Ehren
Ehren,
Ehren,
Ehren
eben
durch
sie
unglaublich
an
205
Vortheil
Vorteil
und
Reiz
verlieren;
theils,
teils,
[Heimböckel:1999 (Reclam) 26]
weil
die
Pflichten
und
Ver⸗
hältnisse,
die
er
giebt,
gibt,
die
Möglichkeit
einer
vollkommenen
Ausbil⸗
dung
und
daher
auch
die
Gründung
des
Glückes
zerstören, das
allein
und
einzig
das
Ziel
meines
Bestrebens
sein
soll.
— — —
— — [kein Absatz]
— —
— —
Was
man
nach
der
gemeinen
allgemeinen
Regel
Glück
und
Unglück
nennt, 210
ist
es
nicht
immer; denn
bei
allen
Begünstigungen
des
äußern
Glückes
haben
wir
Thränen
Tränen
in
den
Augen
des
Ersten
und
bei
al⸗
len
Vernachlässigungen
desselben
ein
Lächeln
auf
dem
Antlitze
des
Andern
andern
gesehen.
Wenn
also
daher
das
Glück
sich
nur
so
unsicher
auf
äußere
Dinge
215
gründet, wo
wird
es
sich
denn
dann
dann
dann
sicher
und
unwandelbar
gründen?
Ein
Traum
kann
diese
Sehnsucht
nach
Glück
nicht
sein, [MA II 548]
die
von
der
Gottheit
selbst
so
unauslöschlich
in
unsere
unserer
unserer
Seele
verwickelt
erweckt
erweckt
ist
[Buel:1846] S. 116
und
durch
welche
sie
unverkennbar
auf
ein
für
uns
mögliches
Glück
hindeutet.
Glücklich
zu
sein
ist
ja
der
erste
aller
unsrer
unserer
Wünsche, 220
der
laut
und
lebendig
aus
jeder
Ader
und
jedem
jeder
Nerv
Nerve
[SE:1993 II 478]
unsres
We⸗
sens
spricht, der
uns
durch
den
ganzen
Lauf
unsres
Lebens
beglei⸗
tet,
der
schon
dunkel
in
den
ersten
kindischen (lichen)
kindischen
kindischen
kindischen
Gedanken
unsrer
unserer
Seele
lag
lag,
lag,
lag,
und
den
wir
endlich
als
Greise
mit
in
die
Gruft
neh⸗
men
werden.
werden
werden
— — — — — — [BKA IV/1 41]
[DKV IV 26]
— — — — [kein Absatz]
225
Dem
Einen
einen
Ruhm, dem
Andern
Anderen
andern
Vergessenheit, dem
Einen
einen
ein
Scepter,
Szepter,
dem
Andern
Anderen
andern
ein
Wanderstab!
Auch
zeigt
sich
uns
das
Ding
in
den
wunderbar
ungleichartigsten
Gestalten, wird
ver⸗
mißt,
wo
alle
Präparate
(sic!)
[gestr.]
[gestr.]
[gestr.]
[gestr.]
sein
Dasein
verkündigen
und
ge⸗
funden,
wo
man
es
am
wenigsten
vermuthet
vermutet
haben
würde.
230
So
sehen
wir, zum
Beispiel, die
Großen
der
Erde
im
Besitze
der
Güter
dieser
Welt.
Welt;
Sie
sie
leben
in
Gemächlichkeit
[nicht gesperrt gesetzt]
[nicht gesperrt gesetzt]
[nicht kurisv gesetzt]
und
Ueberfluß
[nicht gesperrt gesetzt]
[nicht gesperrt gesetzt]
[nicht kurisv gesetzt]
(?!):
[gestr.]:
[gestr.]:
[gestr.]:
alle
Schätze
der
Natur
(!)
[gestr.]
[gestr.]
[gestr.]
scheinen
sich
um
sie
und
für
sie
zu
versammeln, und
darum
nennt
man
sie
Günstlinge
des
Glücks.
Aber
der
Unmuth
Unmut
trübt
ihre
Blicke, der
Schmerz
235
bleicht
ihre
Wangen, der
Kummer
spricht
aus
ihren
Zügen.
Da⸗
gegen
sehen
wir
einen
armen
Tagelöhner
sich
im
Schweiße
seines
Angesichts
sein
Brod
Brot
erwerben.
Mangel
und
Armuth
Armut
umgeben
ihn;
ihn,
sein
ganzes
Leben
[Heimböckel:1999 (Reclam) 27]
scheint
ein
ewiges
Sorgen
und
Schaffen
und
Darben.
Aber
die
Zufriedenheit
blickt
aus
seinen
Augen, die
240
Freude
lächelt
aus
seinem
Antlitz, Frohsinn
und
Vergessenheit
um⸗
schweben
die
ganze
Gestalt. — — —
————————————————
Den 19. März. März
Lesen
Sie
diesen
Brief, wie
ich
ihn
geschrieben
habe,
habe
an
meh⸗
reren
hintereinanderfolgenden
hinter einander folgenden
Tagen.
Ich
komme
nun
zu
einem
neuen
Gegenstande, zu
der
Natur
des
Standes, den
ich
jetzt
zu
ver⸗245
lassen
entschlossen
bin, und
es
ist
nöthig,
nötig,
Ihnen
auch
hierüber
meine
Denkweise
mitzutheilen,
mitzuteilen,
weil
sie
Ihnen
einigen
Aufschluß
über
die
Ursachen
meines
Entschlusses
gewähren
wird.
Ich
theile
teile
Ihnen
zu
diesem
Zwecke
einen
Brief
mit, den
ich
ich,
bei
dem
Eifer
für
die
Güte
meiner
Sache
Sache,
vor
einem
Jahre
in
der
250
[Buel:1846] S. 117
Absicht
an
den
König
schrieb, um
denselben
an
ihn
abzuschicken;
aber,
— aber,
nach
Vollendung
desselben, abzuschicken
nicht
[MA II 549]
für
gut
fand,
weil
ich
fühlte, daß
die
Darstellung
des
Gegenstandes
so
fehlerhaft
wie
unvollständig
ist, und
daß
die
Sprache, die
ich
darin
führe,
nicht
besonders
geschickt
ist, um
[BKA IV/1 42]
zu
überzeugen
und
einzunehmen.
255
Dennoch
werden
Sie
unter
vielen
Irrthümern
Irrtümern
nothwendig
notwendig
[DKV IV 27]
auch
manche
Wahrheit
entdecken, und
auf
jeden
Fall
[SE:1993 II 479]
einsehen, daß
der
Gesichtspunkt, aus
welchem
ich
den
Soldatenstand
betrachte, ein
neuer, entscheidender
Grund
ist, ihn
so
sobald,
bald
wie
möglich
möglich,
zu
verlassen.
Denn
eben
durch
diese
Betrachtungen
wurde
mir
der
Solda⸗260
tenstand,
dem
ich
nie
von
Herzen
zugethan
zugetan
gewesen
bin, weil
er
etwas
durchaus
Ungleichartiges
mit
meinem
ganzen
Wesen
in
sich
trägt, so
verhaßt, daß
es
mir
nach
und
nach
lästig
wurde, zu
sei⸗
nem
Zwecke
mitwirken
zu
müssen.
Die
größten
Wunder
militairi⸗
scher
militärischer
militärischer
Disciplin,
Disziplin,
die
der
Gegenstand
des
Erstaunens
aller
Kenner
265
waren, wurden
der
Gegenstand
meiner
herzlichsten
Verachtung; die
Offiziere
Officiere
Officiere
hielt
ich
für
so
viele
Exerciermeister,
Exerziermeister,
die
Soldaten
für
so
viele
Sclaven,
Sklaven,
und
wenn
das
ganze
Regiment
seine
Künste
[Heimböckel:1999 (Reclam) 28]
machte,
schien
es
mir
als
ein
lebendiges
Monument
der
Tyrannei.
Dazu
kam
noch, daß
ich
den
übeln
Eindruck, den
meine
Lage
auf
meinen
270
Charakter
machte, lebhaft
zu
fühlen
anfing.
Ich
war
oft
gezwun⸗
gen,
gezwungen
zu
strafen, wo
ich
gern
verziehen
hätte, oder
verzieh, wo
ich
hätte
strafen
sollen;
sollen,
und
in
beiden
Fällen
hielt
ich
mich
selbst
für
strafbar.
In
solchen
Augenblicken
mußte
natürlich
der
Wunsch
in
mir
entstehen, einen
Stand
zu
verlassen, in
welchem
ich
von
zwei
275
durchaus
entgegengesetzten
Prinzipien
Principien
Principien
unaufhörlich
gemartert
wurde,
immer
zweifelhaft
war, ob
ich
als
Mensch
oder
als
Offizier
Officier
Officier
han⸗
deln
mußte; denn
die
Pflichten
Beider
beider
beider
beider
zu
vereinen,
vereinen
halte
ich
bei
dem
jetzigen
Zustande
der
Armeen
für
unmöglich.
Und
doch
hielt
ich
meine
moralische
Ausbildung
für
eine
mei⸗280
ner
heiligsten
Pflichten, eben
weil
sie, wie
ich
eben
gezeigt
habe,
mein
Glück
gründen
sollte, und
so
knüpft
sich
an
meine
natürliche
Abneigung
gegen
den
Soldatenstand
Soldatenstand,
noch
die
Pflicht, ihn
zu
verlassen.
Das,
mein
theurer
teurer
Freund!
Freund,
ist
die
getreue
Darstellung
der
Gründe, die
mich
bewogen, den
Soldatenstand
zu
verlassen.
Welche
285
[Buel:1846] S. 118
Gründe
ich
für
die
Wahl
eines
anderen
[BKA IV/1 43]
Standes
habe, braucht
nicht
untersucht
zu
werden; denn
wenn
ich
mich
den
[MA II 550]
Wissenschaften
widmen
will, ist
das
es
für
mich
kein
[DKV IV 28]
neuer
Stand, weil
ich
schon
schon,
schon,
schon,
seit
ich
in
Potsdam
Potsdam,
Potsdam,
Potsdam,
mehr
Student
als
Soldat
gewesen
bin.
Ich
habe
mich
ausschließlich
mit
Mathematik
und
Philosophie, —
Philosophie,
als
290
den
beiden
Grundfesten
alles
Wissens,
beschäftigt
beschäftigt,
und
als
Neben⸗
studien
die
griechische
und
lateinische
Sprache
[SE:1993 II 480]
betrieben, welche
letz⸗
tere
ich
nun
zur
Hauptsache
erheben
werde.
Ich
habe
außer
einer
nicht
sehr
bedeutenden
Hülfe
Hilfe
eines
übrigens
gescheuten
Mannes,
des
Conrektors
Conrectors
Konrektors
Bauer,
jene
beiden
Wissenschaften
und
besonders
295
die
Philosophie
ganz
allein
studirt,
studiert,
und
bin
daher
auch
in
den
zwei
Jahren, welche
ich
der
Mathematik
Mathematik,
Mathematik,
Mathematik,
und
in
dem
halben
Jahre, wel⸗
ches
ich
der
Philosophie
gewidmet
habe, nicht
weiter
vorgerückt, als
in
jener
Wissenschaft
bis
zur
Vollendung
der
gemischten
Arithme⸗
tik —,
Arithmetik,
Arithmetik —
mit
[Heimböckel:1999 (Reclam) 29]
Einschluß
der
Lehre
von
den
geometrischen
Reihen
und
300
Einigem
einigem
der
von der
Geometrie,
sowie
so wie
in
dieser
nicht
ganz
bis
zur
Vollen⸗
dung
der
reinen
Logik.
Dagegen
aber
darf
ich
mich
getrauen
zu
behaupten, daß
ich
das, was
ich
betrieben
habe,
habe
weiß
weiß,
und
fühle,
nicht
bloß
blos
über
fremder
Herren
Länder
gewandelt
zu
sein, sondern
es
zu
meinem
Eigenthume
Eigentume
gemacht
zu
haben.
[Absatz]
Sie
fragten
mich
in
305
Frankfurt,
welcher
Grund
mich
bei
dem
schon
lange
gebildeten
Ent⸗
schlusse,
den
Dienst
zu
verlassen, besonders
bestimmt
habe, es
in
diesem
Zeitpunkte
zu
thun,
tun,
und
luden
mich
ein, ihn
zu
prüfen.
An
den
Grund, den
ich
Ihnen
vortragen
werde, knüpft
sich
noch
die
nahe
Exerzierzeit,
Exercierzeit,
Exercierzeit,
die
mir
eine
kostbare
Zeit
rauben
würde, wenn
310
ich
ihr
nicht
zu
entgehen
suchte
suchte.
suchte,
suchte,
und,
Und,
Lieber!
dieser
Grund
ist
an
sich
so
zufällig
und
scheinbar
unbedeutend, daß
Sie
sich
ganz
so ganz
so ganz
so ganz
so ganz
in
meine
Denkungsart
versetzen
müssen, um
ihn
wichtig
genug
zu
fin⸗
den,
diese
Folge
Lage
zu
bestimmen.
Vergessen
Sie
auch
nur
nicht, daß
der
Wille, den
Dienst
zu
verlassen, schon
längst
in
meiner
Seele
lag.
lag. — — — [kein Absatz]
315
[BKA IV/1 44]
Mich
fesselte
nichts
in
Potsdam
Potsdam,
als
das
Studium
der
reinen
Mathematik, das
ich
hier
zu
beendigen
wünschte, und
ich
glaubte,
daß
mir
ohne
alle
Hülfe
Hilfe
meines
Lehrers
dieses
Studium, beson⸗
ders
für
die
Zukunft
die
der
Algebra, zu
schwer
fallen
fallen,
oder
wenigstens
durch
diese
Hülfe
Hilfe
erleichtert
werden
[DKV IV 29]
würde.
Haben
Sie
aber
Lust, 320
[Buel:1846] S. 119
eine
Geschichte
zu
hören, so
will
ich
Ihnen
den
Vorfall
erzählen,
der
mich
von
meiner
irrigen
Meinung
heilte.
Ich
studirte
studierte
die
Wissenschaft
gesellschaftlich
mit
einem
jüngeren
Freunde
vom
Regiment.
Wir
hatten
bei
unserm
Lehrer
Bauer
den
Unterricht
in
der
Geometrie
angefangen,
und
und,
und,
um
schneller
fortzurük
⸗325
ken,
die
Einrichtung
getroffen, daß
wir
uns
zu
jeder
Stunde
prä⸗
parirten
präparirten,
präparierten
und
in
den
Stunden
selbst, ohne
weiteren
Vortrag
von
Seiten
unseres
Lehrers, abwechselnd
der
Reihe
[SE:1993 II 481]
nach
die
Wahrhei⸗
ten
der
Lehrsätze
erwiesen, so
daß
unserem
Lehrer
kein
anderes
Ge⸗
schäft,
als
die
Beurtheilung
Beurteilung
übrig
blieb, ob
wir
die
Resultate
rich⸗330
tig
gefaßt
hätten.
Schon
diese
Einrichtung
war
nicht
viel
vielmehr
mehr
[]
[Heimböckel:1999 (Reclam) 30]
als
eigenes
Studium.
Aber
daß
auch
das
Wenige,
wenige,
was
das
wir
von
der
Hülfe
Hilfe
unseres
Lehrers
genossen, nicht
werth
wert
sei, darum
die
Aus⸗
führung
meines
Entschlusses
zu
verschieben, ward
mir
klar, als
wir
kürzlich
zu
dem
Beweise
kamen, daß
auch
irrationale
Verhältnisse
335
der
Linien
wie
rationale
rational
angesehen
werden
können, weil
das
Maaß
Maß
jeder
Linie
kleiner
als
jede
denkbare
Größe
ist.
Der
Beweis
war
indirekt
indirect
und
so
weitläuftig
weitläufig
weitläufig
weitläufig
geführt, daß
ich
bei
einiger
Uebereilung
Übereilung
Übereilung
Übereilung
den
Schlüssen
nicht
ganz
folgen
konnte, wie
denn
überhaupt
Käst⸗
ners
indirekte
indirecte
Beweise
keine
Einsicht
in
die
Natur
der
Sache
ge⸗340
währen
und
immer
mir
auch
unglaublich
sein
werden, weil
ich
mich
unaufhörlich
sträube, als
wahr
vorauszusetzen, was
ich
für
falsch
erkennen
muß.
Kurz, ich
erschien
für
diesen
Beweis
unvorbereitet
in
den
Stunden
Stunden,
Stunden,
und
unglücklicher
unglücklicherweise
unglücklicherweise
unglücklicherweise
Weise
[]
[]
[]
traf
mich
die
Reihe, ihn
zu
führen.
Ich
konnte
es
nicht.
Mein
Lehrer
demon[Heimböckel:1999 (Reclam) 31] strirte
demonstrierte
mir
ihn; 345
aber
was
ich
nicht
[BKA IV/1 45]
verstehen
kann, wenn
ich
es
lese, verstehe
ich
noch
weit
weniger, wenn
ich
es
höre,
höre.
höre;
höre;
wenn
Wenn
ich
einen
Beweis
lese, gehe
ich
nicht
eher
zur
Folgerung, als
bis
ich
den
Grund
einsehe
einsehe,
einsehe,
und
baue
nicht
fort, ehe
ich
nicht
den
Grundstein
gelegt
habe.
Nichts
stört
mich
in
meiner
Betrachtung, und
wenn
mich
irgend
ein
sich
ergebender
350
Umstand
zum
Nachdenken
verführt, erkläre
ich
mich
über
diesen
auch
auch,
und
gehe
von
dannen
weiter, wo
ich
stehen
[DKV IV 30]
blieb.
Wie
ganz
an⸗
ders
ist
es
dagegen, wenn
ich
höre!
Der
Lehrer
folgert
und
schließt
nach
dem
Grade
seiner
Einsicht, nicht
nach
dem
Grade
der
meini⸗
gen.
Der
Gang, den
er
nimmt, kann
der
Beste
beste
beste
beste
sein; aber
in
mei⸗355
[Buel:1846] S. 120ner
Seele
bildete
sich
einmal
der
Entwurf
eines
anderen
Anderen
anderen,
anderen,
und
die
Abweichung
von
diesem
macht
eine
störende
Diversion
in
meinem
Denkgeschäfte, oder
ich
falle
mit
Lebhaftig[MA II 552] keit
über
einen
uns
merk⸗
würdigen
Umstand
her, der
noch
nicht
berührt
worden
ist, und
mich
unwillkührlich
unwillkürlich
unwillkürlich
beschäftigt, meine
Aufmerksamkeit
vom
Ziele
abzieht, 360
das
mein
Lehrer, tauben
Ohren
predigend, mir
indessen
entgegen⸗
rückt.
Kurz, ich
begriff
zum
zweiten
und
dritten
Male
nicht, was
der
Lehrer
demonstrirte,
demonstrierte,
und
es
blieb, zu
meiner
nicht
unempfunde⸗
nen
Schande, kein
ander
anderes
Mittel
übrig, als
meinem
Freunde
das
Ge[SE:1993 II 482] schäft
des
Demonstrirens
Demonstrierens
zu
übertragen, der
sich
dessen
auch
voll⸗365
kommen
gut
entledigte.
Zu
meinem
Troste
gestand
er
mir, als
wir
das
Zimmer
unsers
unseres
Lehrers
(diesmal
(dasmal
für
mich
ein
Inquisitions-⸗
Tribunal,
weil
ich
bei
jeder
Frage
heiße
Tropfen
schwitzte,)
schwitzte)
verlas⸗
sen
hatten, daß
er
den
Beweis
schon
vor
der
Stunde
vollkommen
eingesehen
habe
und
ohnedies
mit
mir
ein
gleiches
Schicksal
gehabt
370
haben
würde;
würde,
würde,
würde,
weil
auch
[fehlt]
er
er,
gleich
mir
mir,
aus
derselben
Ursache
der
die
Demonstration
des
Lehrers (für
deren
Richtigkeit
ich
übrigens
stehe)
nicht
habe
folgen
können.
Ich
eilte
mit
meinem
Lehrbuche
nach
Haus,
Hause,
las, verstand, führte
Beweis, streng
systematisch, für
die
ver⸗
schiedenen
Fälle, und
in
zwei
Tagen
war
ich
in
Frankfurt,
um
kei⸗375
nen
Augenblick
mehr
die
Erfüllung
meines
Entschlusses
aufzuschie⸗
ben.
Man
machte
mir
Einwürfe, fragte
mich, welche
Brodwissen⸗
schaft
Brotwissenschaft
[BKA IV/1 46]
ich
ergreifen
wolle; denn
daß
dies
meine
Absicht
sein
müsse,
fiel
Niemanden
niemanden
ein, zu
bezweifeln.
Ich
stockte.
Man
ließ
mir
die
Wahl
zwischen
Jurisprudenz
und
der
Cameral-Wissenschaft.
Cameralwissenschaft. [kein Absatz]
Kameralwissenschaft.
380
Ich
zeigte
mich
derselben
nicht
abgeneigt, ohne
mich
jedoch
zu
bestimmen.
Man
fragte
mich, ob
ich
auf
Connexionen
Konnexionen
bei
Hofe
rechnen
könne?
Ich
verneinte
anfänglich
etwas
verlegen;
verlegen,
verlegen,
verlegen,
aber
er⸗
klärte
darauf, um
so
viel
stolzer, daß
[DKV IV 31]
ich, wenn
ich
auch
Connexio⸗
nen
Konnexionen
hätte, mich
nach
meinen
jetzigen
Begriffen
schämen
müßte, dar⸗385
auf
zu
rechnen.
Man
lächelte, ich
fühlte, daß
ich
mich
übereilt
hatte.
Solche
Wahrheiten
muß
man
sich
hüten, auszusprechen.
Man
fing
nun
an
an,
an,
an,
nach
und
nach
zu
zweifeln, daß
die
Ausführung
meines
Planes
rathsam
ratsam
sei.
Man
sagte, ich
sei
zu
alt, zu
studiren.
studieren.
studieren.
Darüber
lächelte
ich
im
Innern;
Innern,
Innern,
Innern,
weil
ich
mein
Schicksal
voraus
voraussah
390
[Buel:1846] S. 121
sah,
[]
einst
als
Schüler
zu
sterben, und
wenn
ich
auch
als
Greis
in
die
Gruft
führe.
Man
stellte
mir
mein
geringes
Vermö⸗
gen
vor;
vor,
man
zeigte
mir
die
zweifelhafte
Aussicht
auf
Brod
Brot
auf
meinem
neuen
Lebens[MA II 553] wege;
Lebenswege,
die
gewisse
[Heimböckel:1999 (Reclam) 32]
Aussicht
auf
dem
alten.
Man
malte
mir
mein
bevorstehendes
Schicksal, jahrelang
eine
trok
⸗395
kene
Wissenschaft
zu
studiren,
studieren,
jahrelang
und
ohne
Brod
Brot
mich
als
Referendar
mit
trockenen
Beschäftigungen
zu
quälen,
um
und
endlich
ein
kümmerliches
Brod
Brot
zu
erwerben, mit
so
barocken
Farben
aus,
daß, wenn
es
mir, wenn
auch
nur
im
Traume
Traume,
Traume,
hätte
einfallen
kön⸗
nen,
meine
jetzige, in
vieler
Hinsicht
günstige
Lage
mit
darum mit
darum mit
darum mit
diesem
[nicht gesperrt gesetzt]
[nicht gesperrt gesetzt]
[nicht kurisv gesetzt]
400
Lebensplane
zu
vertauschen, ich
mich
den
[SE:1993 II 483]
unsinnigsten
Thoren
Toren
hätte
schelten
müssen, der
mir
je
erschienen
wäre.
Aber
alle
diese
Einwürfe
trafen
meinen
Entschluß
nicht.
Nicht
aus
Unzufriedenheit
mit
meiner
bessern
besseren
äussern
äussern
Lage, nicht
aus
Mangel
an
Brod,
Brot,
nicht
aus
Spekulation
auf
Brod;
Brod,
Brot,
— sondern
aus
Neigung
405
zu
den
Wissenschaften, aus
dem
eifrigsten
eifrigen
Bestreben
nach
einer
Bil⸗
dung,
welche, nach
meiner
Ueberzeugung,
Überzeugung,
Überzeugung,
Überzeugung,
in
dem
Militairdienste
Militärdienste
Militärdienste
nicht
zu
er[BKA IV/1 47] langen
ist, verlasse
ich
denselben.
Meine
Absicht
ist, das
Studium
der
reinen
Mathematik
und
reinen
Logik
selbst
zu
been⸗
digen
beendigen,
und
mich
in
der
lateinischen
Sprache
zu
befestigen
befestigen,
befestigen,
befestigen,
und
die⸗410
sem
Zwecke
bestimme
ich
einen
jahrelangen
Aufenthalt
in
Frankfurt.
Alles
Alles,
was
ich
dort
hören
möchte, ist
ein
Collegium
Kollegium
über
literarische
Encyclopädie.
Encyklopädie.
Enzyklopädie.
Encyklopädie.
Sobald
So bald
dieser
Grund
gelegt
ist, — und
um
ihn
zu
legen, muß
ich
die
benannten
genannten
Wissenschaften
durchaus
selbst
studi⸗
ren —,
studiren –
studiren –
studiren –
wünsche
ich
nach
Göttingen
zu
gehen,
gehen
um
und
mich
dort
der
415
höheren
Theologie, der
Mathematik, Philosophie
und
Phy[DKV IV 32] sik
zu
wid⸗
men,
zu
welcher
letzteren
ich
einen
mir
selbst
unerklärlichen
Hang
habe, obwohl
in
meiner
früheren
Jugend
die
Cultur
Kultur
des
Sinnes
für
die
Natur
und
ihre
Erscheinungen
durchaus
vernachläßigt
vernachlässigt
vernachlässigt
ge⸗
blieben
ist
ist,
und
ich
in
dieser
Hinsicht
bis
jetzt
Nichts
nichts
nichts
nichts
kann, als
mit
420
Erstaunen
und
Verwunderung
an
ihre
Phänomene
denken.
Diesen
Studienplan
lege
ich
Ihrer
Prüfung
vor
vor,
und
erbitte
mir
darüber
Ihren
Rath,
Rat,
weil
ich
hierin
meine
Vernunft
nicht
als
alleinige
Rathgeberin
Ratgeberin
anerkennen, nicht
vorzugsweise
meiner
Ueber⸗
zeugung
Überzeugung
Überzeugung
Überzeugung
trauen
darf
darf,
darf,
darf,
und
es
einen
Ge[Heimböckel:1999 (Reclam) 33] genstand
betrifft, dessen
ich
425
[Buel:1846] S. 122
unwissend
bin
bin,
bin,
bin,
und
über
den
Andern
Anderne
Andere [nicht gesperrt gesetzt]
Andere [nicht gesperrt gesetzt]
Andere
andere [nicht kursiv gesetzt]
aufgeklärt
sind.
— Welche
Anwendung
ich
einst
von
den
Kenntnissen
machen
werde, die
ich
zu
sammeln
hoffe
hoffe,
hoffe,
hoffe,
und
auf
welche
Art
und
Weise
ich
mir
das
Brod,
Brot,
das
ich
für
jeden
Tag
Tag,
Tag,
Tag,
und
die
Kleidung
Kleidung,
Kleidung,
Kleidung,
die
ich
für
jedes
Jahr
brauche, erwerben
werde, weiß
ich
nicht.
[MA II 554]
Mich
beruhigt
mein
gu⸗430
ter
Wille, keine
Art
von
Arbeit
Broderwerb
und
Broderwerb
Arbeit
Broterwerb
zu
scheuen, wenn
sie
nur
ehrlich
sind.
Alle
Beispiele
von
ungeschätztem
Verstande
und
brodlosen,
brotlosen,
wiewohl
geschickten
Gelehrten
und
Künstlern, von
denen
es
freilich,
freilich
leider! wimmelt, erschrecken
mich
so
wenig, daß
ich
ihnen
vielmehr
mit
Recht
dies
Schicksal
zuerkenne, weil
Niemand
niemand
435
zu
hungern
[BKA IV/1 48]
braucht, wenn
er
nur
arbeiten
will.
Alle
diese
Leute
(mit
— mit
Ausschluß
der
[SE:1993 II 484]
Kranken
und
Unvermögenden, welche
freilich
kein
hartes
Schicksal
verdienen)
verdienen —
sind
entweder
zu
unwissend, um
arbeiten
zu
können,
[nicht gesperrt gesetzt]
[nicht gesperrt gesetzt]
[nicht kurisv gesetzt]
oder
zu
stolz, um
jede
Art
von
Arbeit
ergrei⸗
fen
angreifen
zu
wollen.
[nicht gesperrt gesetzt]
[nicht gesperrt gesetzt]
[nicht kurisv gesetzt]
Brauchbare
und
willige
Leute
werden
immer
ge⸗440
sucht
und
gebraucht.
Diese
Ueberzeugung
Überzeugung
Überzeugung
Überzeugung
beruht
nicht
auf
der
Tu⸗
gend
der
Menschen, sondern
auf
ihrem
Vortheile,
Vorteile,
und
um
so
weni⸗
ger
soll
sie
mir, zu
meinem
Glücke,
Jemand
jemand
rauben.
Vielleicht
ist
es
möglich, daß
Zeit
und
Schicksale
in
mir
Gefühle
und
Meinun⸗
gen
ändern; denn
wer
kann
davor
sicher
sein!
Es
ist
möglich, daß
445
ich
einst
für
rathsam
ratsam
halte, eine
Bedingung,
Bedienung,
Bedienung,
Bedienung,
ein
Amt
zu
suchen,
und
ich
hoffe
und
glaube
auch
auch,
für
diesen
Fall, daß
es
mir
dann
leicht
werden
wird, mich
für
das
Besondere
eines
Amtes
zu
bilden,
wenn
ich
mich
für
das
Allgemeine, [DKV IV 33]
für
das
Leben
gebildet
habe.
Aber
ich
bezweifle
diesen
möglichen
Schritt; weil
ich
die
goldne
goldene
Un⸗450
abhängigkeit,
Unabhängigkeit
oder,
[fehlt]
um
[fehlt]
nicht
[fehlt]
falsch
[fehlt]
verstanden
[fehlt]
zu
[fehlt]
werden,
[fehlt]
die
[fehlt]
goldne
[fehlt]
Abhängigkeit
[fehlt]
von
der
Herrschaft
der
Vernunft
mich
gewiß
[fehlt]
stets
zu
veräußern
scheuen
würde, wenn
ich
erst
einmal
so
glücklich
ge⸗
wesen
wäre, sie
mir
wieder
erworben
zu
haben.
Diese
Aeußerung
Äußerung
Äußerung
Äußerung
ist
es
besonders, die
ich
zu
verschweigen
bitte, weil
sie
mir
ohne
455
Zweifel
viele
Unannehmlichkeiten
von
Seiten
meines
Vormundes
verursachen
würde, der
mir
[Heimböckel:1999 (Reclam) 34]
schon
erklärt
hat, ein
Mündel
müsse
sich
für
einen
festen
Lebensplan, für
ein
festes
Ziel
bestimmen.
Sobald
ich
aber
nur
erst
meinen
Abschied
erhalten
habe, um
dessen
Bewil⸗
ligung
ich
bereits
nachgesucht, werde
ich
freimüthig
freimütig
und
offen
zu
460
[Buel:1846] S. 123
Werke
gehen.
Welcher
Erfolg
dieses
Schrittes
im
Hintergrunde
der
Zukunft
meiner
wartet, weiß
allein
der, der
schon
jetzt
wie
in
der
Zukunft
lebt.
Ich
hoffe
das
Beste; wiewohl
ich
auch
ohne
Be⸗
stürzung
an
schlimme
Folgen
denke.
Auch
in
ihnen
ist
Bildung
Bildung,
Bildung,
Bildung,
und
vielleicht
die
höchste
Bildung
möglich
möglich,
möglich,
und
sie
werden
mich
nicht
465
unvorbereitet
überraschen, wenig[MA II 555] stens
mich
unfehlbar
nicht
meinen
Entschluß
bereuen
machen.
Ja,
thäten
täten
sie
dies, müßte
ich
dann
nicht
dasselbe
fürchten, als
wenn
[BKA IV/1 49]
ich
bliebe, wo
ich
bin?
Man
kann
für
jeden
Augenblick
des
Lebens
nichts
anders
anderes
anderes
anderes
anderes
thun,
tun,
als
was
die
Vernunft
Natur
für
ihren
wahren
Vortheil
Vorteil
erkennt.
470
Ein
zufälliger
Umstand
schützt
mich
vor
dem
tiefsten
Elende,
vor
Hunger
und
Blöße
in
Krankheiten.
Ich
habe
ein
kleines
Ver⸗
mögen,
das
mir
in
dieser
Rücksicht — und
weil
es
mir
manchen
[SE:1993 II 485]
Vortheil
Vorteil
für
meine
Bildung
verschaffen
kann,
kann –
kann –
kann –
sehr
theuer
teuer
ist, und
das
[fehlt]
ich
mir, aus
diesem
Grunde, möglichst
zu
erhalten
strebe.
strebe. [Absatz]
Mein
475
Glück
kann
ich
freilich
nicht
auf
diesen
Umstand
gründen, den
mir
ein
Zufall
gab, und
ich
will
es
daher
nur
wie
ein
Geschick, nicht
wie
eine
angeborne
angeborene
Eigenschaft
genießen, um
mich, wenn
ich
es
verlieren
sollte, wenigstens
nicht
ärmer
zu
fühlen, als
ich
war.
Ich
sinne
oft
nach, welchen
Weg
des
Lebens
ich
wohl
eingeschlagen
ha⸗480
ben
würde, wenn
das
Schicksal
mich
[DKV IV 34]
von
allen
Gütern
der
Erde
ganz
entblößt
hätte, wenn
ich
ganz
arm
wäre?
Und
fühle
eine
nie
empfundene
Freude
Freude,
Kopf
und
Herz
wechselseitig
kräftigen,
kräftigend,
daß
ich
dasselbe, ganz
dasselbe
gethan
getan
haben
würde.
Ja,
Lieber!
Nicht
Schwärmerei, nicht
kindische
Zuversicht
ist
485
diese
Aeußerung.
Äußerung.
Äußerung.
Äußerung.
Erinnern
Sie
Sich,
sich,
sich,
sich,
sich,
sich,
daß
ich
es
für
meine
Pflicht
halte,
[Gesamte Sequenz nicht gesperrt
gesetzt]
[Gesamte Sequenz nicht gesperrt
gesetzt]
[Gesamte Sequenz nicht kurisv gesetzt]
diesen
Schritt
zu
thun;
tun;
und
ein
Zufall, außer⸗
wesentliche
Umstände
können
und
sollen
die
Er[Heimböckel:1999 (Reclam) 35] füllung
meiner
Pflicht
nicht
hindern, einen
Entschluß
nicht
zerstören, den
die
höhere
Ver⸗
nunft
erzeugte,
nicht erzeugte,
ein
Glück
nicht
erschüttern, das
sich
nur
im
Innern
490
gründet.
gründet. [Absatz]
In
dieser
Ueberzeugung
Überzeugung
Überzeugung
Überzeugung
darf
ich
gestehen, daß
ich
mit
ei⸗
niger,
ja
großer
Gewißheit
einer
fröhlichen
und
glücklichen
Zukunft
entgegensehe.
In
mir
und
durch
mich
vergnügt, o,
mein
Freund!
wo
kann
der
Blitz
des
Schicksals
mich
Glücklichen
[fehlt]
treffen, wenn
ich
es
fest
im
Innersten
meiner
Seele
bewahre?
Immer
mehr
er⸗495
[Buel:1846] S. 124wärmt
und
begünstigt
mein
Herz
den
Entschluß, den
ich
nun
um
keinen
Preis
der
Könige
mehr
aufgeben
möchte, und
meine
Ver⸗
nunft
bekräftigt, was
mein
Herz
sagt
sagt,
sagt,
sagt,
und
krönt
es
mit
der
Wahr⸗
heit,
daß
es
[BKA IV/1 50]
wenigstens
weise
und
rathsam
ratsam
sei, in
dieser
wandelba⸗
ren
Zeit
so
wenig
wie
möglich
an
die
Ordnung
der
Dinge
zu
knüpfen.
500
Diese
getreue
Darstellung
meines
ganzen
Wesens, das
volle
unbegrenzte
Vertrauen, dessen
Gefühle
mir
selbst
frohe
Ge[MA II 556] nüsse
ge⸗
währen,
weil
eine
zufällige
Abgezogenheit
von
den
Menschen
sie
so
selten
macht, wird
auch
Sie
nicht
ungerührt
lassen, soll
und
wird
mir
auch
Ihr
Vertrauen
erwerben, um
das
ich
im
eigentlichsten
505
Sinne
buhle.
Den
Funken
der
Theilnahme,
Teilnahme,
die
den
den
den
den
ich
bei
der
ersten
Eröffnung
meines
Plans
Planes
in
Ihren
Augen
entdeckte, zur
Flamme
zu
erheben, ist
mein
Wunsch
und
meine
Hoffnung.
Sein
Sie
mein
Freund
im
deutschen
Sinne
des
Worts
Worts,
Worts,
Worts,
so
wie
Sie
einst
mein
Leh⸗
rer
waren, jedoch
für
länger, für
immer!
immer.
510
Es
wird
mir
lieb
sein, wenn
dieser
Brief
nebst
beiliegendem
Aufsatz
meiner
Schwester
U.
Ulrike
Ulrike
Ulrike
Ulrike
zur
Lesung
überschickt
wird.
Sie
ist
die
Einzige
einzige
von
meiner
Familie, der
ich
mich
[DKV IV 35]
ganz
anzuvertrauen
schuldig
bin, weil
sie
die
Einzige
einzige
ist, die
mich
ganz
verstehen
kann.
Diesen
Aufsatz
bitte
ich
aufzubewahren, bis
ich
ihn
mir
in
Frank⸗515
furt
selbst
abfordere.