kleist-digital
  • Werke
  • Briefe
  • Verzeichnisse
  •  Lexikalische Suche
  •  Semantische Suche
kleist-digital
  •  Suche
  • Werke
  • Briefe
  • Verzeichnisse

  • Apparat
  • Emendationen
  • Erwähnte Personen
  • Erwähnte Orte
  • Kollation Editionen
  • Stellenkommentar
  • Home
  • Briefe
  • [001] A. H. v. Massow, 13.3.1793

[001] An Auguste Helene von Massow, v. 13.(-18.)03.1793

Textwiedergabe  nach Handschrift.

  • Textkritische Fassung
  • Konstituierter Text
    ohne orig. Zeilenfall
  • Konstituierter Text
    [+] ohne langes ſ

Die textkritische Fassung Handschrift zeigt die diplomatische, nicht emendierte Wiedergabe der Handschrift. Der originale Zeilenfall ist beibehalten. Die Fassung wird auf Smartphones wegen der Zeilenlänge nicht angezeigt.

In der Fassung Konstituierter Text ohne originalen Zeilenfall wird der Zeilenfall mit einem Schrägstrich / angezeigt, die Zeile wird aber nicht umbrochen. Alle Emendationen sind ausgeführt und im Anhang einzeln verzeichnet. Ansonsten fusst die Fassung auf dem konstituierten Text der textkritischen Fassung der Handschrift.

In der Fassung Konstituierter Text ohne langes ſ ist das lange ſ durch s ersetzt. Ansonsten fusst die Fassung auf dem konstituierten Text der textkritischen Fassung der Handschrift.

[1] [BKA IV/1 8] [DKV IV 9] [SE:1993 II 463] [Heimböckel:1999 (Reclam) 9] [MA II 533] Frankfurth]Frankfurt am Mayn ]Main, / d.]den 13t ]13. (-18.) Maerz]März 1793 /

Gnädigſte Tante! /

Was ſoll ich Ihnen zuerſt beſchreiben, zuerſt erzählen? Soll ich / Ihnen den Anblick ſchöner Gegenden, oder den Anblik]Anblick ſchöner Städte, / den Anblick prächtiger Paläſte oder geſchmackvoller Gärten, fürch/terlicher Kanonen oder zahlreicher Truppen zuerſt beſchreiben. ]beschreiben? / Ich würde das Eine]eine vergeßen]vergessen u.]und das Andere]andere hinſchreiben, wenn ich / Ihnen nicht von Anfang an alles erzählen wollte. Ich fahre alſo in / der Beſchreibung meiner Reiſe fort. / 10

Es war 10 Uhr als ich den Brief an Guſtchen zuſiegelte, u.]und ihn dem Auf/wärter übergab. Ich legte mich im Bette. Es war ſeit 3 Tagen die erſte / ruhige Nacht. Folgenden Tags am Donnerstag war es noch nicht beſtimt]bestimmt wenn wir / abreiſen wollten, u.]und der Kaufman]Kaufmann beſchloß bis Freytag]Freitag früh um 7 Uhr auf Briefe zu warten, u.]und / dann abzureiſen. Ich beſah mir noch die Pleissenburg u.]und die umliegende Gegend; / ich kann Ihnen aber dieſes unmöglich genau beſchreiben beſchreiben, ]beschreiben, ich hätte zuviel zu thun, tun; ]tun; denn je naher näher näher näher ]näher ich / nach Francfurth]Frankfurt kam]kam, je ſchöner je romantiſcher wurde die Gegend. — Ein Feuer / das in unſere Nähe entſtand, hielt uns bis 11 Uhr wach; wir ſchliefen aus / u.]und fuhren den Freitag, da noch keine Briefe kamen, von Leipzig ab. Kapaun / u.]und Kuchen war aufgezehrt; ein Kalbsbraten erſezte]ersetzte die Stelle. Auch rieth]riet / 20 man mir, mich wegen herumſtreifenden Franzoſen in der Nähe von Frank/furth]Frankfurt in Acht zu nehmen; mein Mantel würde wurde wurde wurde ]wurde alſo umgekehrt u.]und die / Sporen abgemacht. Wir kamen über Alt]Alt- Ranstaedt,]Ranstädt, einem Städtgen]Städtchen wo einſt / ein wigtiger]wichtiger Friede geſchloßen]geschlossen ward, über Lützen bey]bei den Stein vorbey,]vorbei, welcher / uns an den großen meuchelmördriſch ge[Heimböckel:1999 (Reclam) 10] fallenen Guſtav Adolph ]Adolf erinnerte, [DKV IV 10] u.]und / endlich nach Rippach . Rippach. Hier ſah ich im Poſthauſe den Stuhl auf welchen Friedrich / nach der Bataille von Rossbach]Roßbach aus ruhte. ausruhte. ausruhte. ausruhte. ]ausruhte. Dieſer Stuhl ſteht noch ſo, wie / er ſtand als König Friedrich davon aufſtand; über ihm iſt ein [MA II 534] Aſchenkrug / mit der Inſchrift gemahlt:]gemalt: Place de repos de Fréderic II R. d. P. apres]après / la bataille de Rossbach.]Roßbach. Von hier fuhren wir über das Schlachtfeld von / 30 [2] [BKA IV/1 11] Rossbach,]Roßbach, durch das Schloß Weissenfels]Weißenfels an dem Ufer der prächtigen / Saale nach Naumburg. Was ich hier für Gegenden ſah, Tantchen / das kann [SE:1993 II 464] ich Ihnen gar nicht beſchreiben. Die Gegenden an der Saale / ſind die ſchönſten in ganz Sachſen. Ich habe nie geglaubt daß es in der / Natur ſo ſchöne Landſchaften geben könne, als ich ſie / gemahlt]gemalt geſehen habe; jezt]jetzt aber habe ich grade das Gegentheil]Gegenteil / erfahren. Vor Naumburg liegt ein hoher Felſen; eine alte Burg ſtand / darauf. Man erzählte mir ein hundertjähriger Greis ſey]sei der einziger einzige einzige einzige einzige ]einzige / Bewohner dieſes Ritterſchloßes;]Ritterschlosses; dies hören, u.]und den Entſchluß gefaßt / zu haben ihn zu ſehen, war Eins.]eins. Alles Protestirens]Protestierens des HErrn]Herrn Rome/ 40 rio , Romerio, der ſich nicht gern aufhalten wollte, ungeachtet, / fing ich an den ſchroffen Felſen hinanzuklettern. Ein Tritt auf einen / loſen Stein welcher abbrach, u.]und ein darauffolgender 5 fuß]Fuß hoher Fall, / ſchreckte mich von meinen meinem meinem meinem meinem Vorhaben ab, u.]und hätte ſchlimmere Folgen für mich / haben können wenn unſer 2ter]zweiter Begleiter HErr ]Herr Meier mich nicht aufgefangen / hätte. Wir ſahen immer noch die Saale an unſerer Seite, ein Gegen/ſtand der uns den ganzen Tag ſehr amüſirte.]amüſierte. Jezt]Jetzt passirten]passierten wir eine / Saline (Salzwerck)]Salzwerk) u.]und von hier aus konnten wir nun ſchon den Thüringer Wald Unterstreichung in HS rückgängig gemacht. / ſehen. Um 8 Uhr Abends]abends trafen wir in Auerstaedt ]Auerstädt ein. Hier übernachteten / wir, waren aber um 3 Uhr wieder in den Wagen u.]und kamen ohne viel / 50 geſehen zu haben in Buttelstaedt ]Buttelstädt an. Je weiter wir nun reiſten, je / majeſtätiſcher zeigte ſich uns das prächtige Gebürge. In Erfurt ſah ich / die große Glocke, u.]und die erſten Mainziſchen u.]und Kaiſerl:]Kaiserl. Truppen. In Gótha Gotha Gotha Gotha Gotha ]Gotha Der junge Kleist benutzt durchgängig die französische Schreibung von Gotha mit einem Akut auf dem ›o‹: ›Gótha‹. / ſprach ich Abends]abends um 6 Uhr den Generalsuperintendenten Löffler; er trug In HS nicht getrennt: ›ertrug‹. / mich [Heimböckel:1999 (Reclam) 11] auf ihm bey]bei Ihnen zu empfehlen, u.]und erinnerte ſich unſers Hauſes mit / vielem Vergnügen. Hinter Gótha Gotha Gotha Gotha Gotha ]Gotha kamen [DKV IV 11] wir nun wirklich in das mit / Schnee bedekte]bedeckte Gebürge. Nur Schade]ſchade daß es finſter war und daß ich alſo / nichts geſehen habe, folglich nichts erzählen kann. Wir begegneten auf / der Farth]Fahrt von Gótha Gotha Gotha Gotha Gotha ]Gotha nach Eisenach einem Menſchen im tiefſten Gebürge, / [3] [BKA IV/1 12] der uns mit einem Straßenräuber nicht viel unähnliches]Unähnliches zu haben, ]haben ſchien. / 60 Er klam̄erte ſich heimlich hinten an den Wagen; u.]und da dies der Postillion / bemerkte ſo ſchlug er nach ihm mit der Peitſche. Ganz [MA II 535] ſtill blieb er ſitzen / u.]und ließ ſchlagen. Der Postillion trat im Fahren auf den Bock, u.]und hieb mit / der Peitſche ſo lange bis er herunter war. Nun fing der Menſch gräßlich / an zu ſchreien. Dencken]Denken Sie ſich nur ein Gebürge; wir ganz allein in deſſen / Mitte, hier wo man jeden Laut doppelt 10 doppelt Emendiert in ›doppelt‹. Kleist schreibt ›wo man jeden Laut h[ört?]‹, überschreibt das ›h‹ mit ›10‹ und setzt fort mit ›mal‹, also ›wo man jeden Laut 10 mal hört‹, überschreibt dann aber das ›mal‹ durch ›doppelt‹, vergisst aber offensichtlich die ›10‹ zu streichen. Die Fassung in [MA] von ›wo man jeden Laut 10 doppelt hört‹ macht wenig Sinn, wenn der Kontext im Kommentar nicht geklärt wird. hört, hier ſchrie [SE:1993 II 465] dieſer Menſch / ſo fürchterlich. Uns ſchien es nicht eine Stim̄e, uns ſchienen es ihrer / 20 zu ſeyn;]sein; denn an jedem Berge tönte das Geſchrei doppelt / ſtark zurück. Die Pferde, dadurch ſcheu gemacht]gemacht, gingen durch, der Postillion / der auf dem Bock noch im̄er ſtand, fiel herunter, der Menſch brüllte im̄er / 70 hinter uns her — bis endlich einer von uns der Pferde Zügel haſchte. / Dem Räuber (den̄ dies war er ganz gewiß) zeigten wir nun den / blanken Säbel, u.]und frugen ihm was er eigentlich wollte; er antwortete / mit Schreÿen]Schreien u.]und Toben u.]und Lärmen. Der Postillion fuhr ſcharf zu, u.]und wir / hörten den Menſchen immer noch von weitem pfeiffen.]pfeifen. Unter dieſem charmantem / Concert]Konzert kamen wir des Nachts um 12 Uhr [fehlt] ][fehlt] in Eisenach an, fuhren aber um / 3 Uhr ſchon wieder ab. Die Chaussée]Chaussee die ſich ſchon von Gótha Gotha Gotha Gotha Gotha ]Gotha anfing die / reizte uns, ſie zu benutzen; ohne ihr hätten wir es nicht gewagt im / Gebürge herumzuirren. Nach einer 2ſtündigen]zweistündigen Reiſe ohngefähr ohngefähr, ohngefähr, In HS ›ohngefähr,‹[?]. passirten]passierten / wir die Wartburg. Sie entſin̄en ſich gewiß noch Friedrichs mit der / 80 gebißnen Wange? u.]und ſeiner Burg? — Da wir ohnedem wegen der ſteilen Berge / neben den Wagen giengen,]gingen, ſo kletterte ich heimlich den Felſen zur Burg hinan. Ein Ein Ein Ein [emendiert ohne Hinweis in Kommentar] ]Ein / ſteiler Fußweg zeigte mir die Oeffnung]Öffnung [Heimböckel:1999 (Reclam) 12] zum Schloß. Auf dem höchſten / Felſen liegt hier weiter nichts als ein altes eingefallnes Haus u.]und 2 Thürme.]Türme. / So eine antique ]antike eingefallne bemooſte Burg können Sie ſich auf einem / ſteilen Felſen beinah vorſtellen; [DKV IV 12] die Ausſicht aber die man hier genißt]genießt / kann man ſich unmöglich dencken. denken. ]denken. Hier ſieht man über alle beſchneyte]beschneite / Gebürge weg; hundertjährige Tannen u.]und Eichen verſchönern es. In der / Ferne ſehen Sie eine meilenlange Wieſe, in deſſen Mitte das Poſtamt / [4] [BKA IV/1 15] Berka liegt, u.]und in noch weiterer Ferne bemerken Sie Berge / 90 die Sie aber gleichſam nur wie durch einen blauen Flor ſehen. Ueber]Über ſie / gieng]ging eben die Sonne auf! — (Sonderbar iſt es was ſolch ein Anblick / bei mir für Wirkungen zeigt. Tauſend andere heitert er auf; ich / dachte an meine Mutter u.]und an Ihre Wohlthaten.]Wohltaten. Mehr darf ich Ihnen nicht / ſagen. —) Ich eilte dem Wagen nach der ſchon eine Strecke voran war, / u.]und in Abwech[MA II 536] ſelungen der ſchönſten Gegenden kamen wir in dem / obenbenannten Poſtamt, ]Postamt (das heißt in dem lezten]letzten ſächſiſch]sächsisch- thüringiſchen)/ an. Auf unſerer Reiſe begegneten wir viele Couriere]Kuriere, u.]und grade einer / der hier von Frfth]Frankfurt a]am Mayn]Main abſtieg brachte die][fehlt] Nachricht, daß die Franzo/ſen [SE:1993 II 466] von den Kaiſerl:]Kaiserlichen aufs Haupt geſchlagen, u.]und viele Kanonen, Fahnen, u.]und / 100 Soldaten erbeutet worden ſind — Nach einem kleinen Frühſtück traten / wir die Reiſe nach Vach an; es verlor hier zwar ſchon das Gebürge]Gebürge, / allein Ritterſchlößer,]Ritterschlösser, Wieſen, Felſen u.]und überhaupt ſchöne Gegenden / ſahen wir dennoch. Zwar ver mißten vermißten wir den Anblick nie; denn auf / unſerer ganzen Reiſe war keine Minute die uns Langeweile gewährte, / außer — die doppelt langen Minuten der Nacht. Aus dem Fuldiſchen / Postamt, kamen wir in dem Hessischen Schüchtern u.]und von hier / wieder in dem erſtern, in Fulda ſelbſt an, die ſchönſte, nein die / angenehmſte Stadt die ich je geſehen — (doch ich entſinne mich Ihnen Leip/zig als die ſchönſte angeprieſen zu haben. Sie werden mir dieſen Fehler / 110 verzeihen, den̄ zulezt zuletzt ]zuletzt weis]weiß ich ſelbſt das Schönſte was ich geſehen habe / nicht zu nen̄en.) — Von Fulda kamen wir nach Westminster, von hier nach / Kellnhau[Heimböckel:1999 (Reclam) 13] sen, u.]und nach Hanau. Hier fanden wir ſchon Preussen]Preußen u.]und Hessen / u.]und ſahen ſchon lauter Kriegsbewegungen, das heißt hier Canonen,]Kanonen, dort / Munitionswagens auf dem Felde herumfahren. Ich konnte nicht erwarten / nach Frankfurth]Frankfurt zu kom̄en, u.]und wir eilten alſo etwas und waren den 11t ]11. / Maerz]März anno [DKV IV 13] 1793 1793 [emendiert] ]1793 [emendiert] um halb zwölf Uhr in Frankfurth]Frankfurt am Maÿn. Mayn. ]Main. / (u.]und alſo grade 8 Tage auf der Reiſe) ]Reise). /

[5] [BKA IV/1 16]

Mein erſter Gang war natürlich zum Capv Frankenberg. CapvFranckenberg. Cap v Frankenberg CapvFranckenberg. Cap v Frankenberg. ]Cap. v. Franckenberg. Er glaubte / mich nicht ſo früh zu ſehen, doch freut’ es ihm. Seine Verwundrung nahm / 120 aber ab, als ich ihm ſagte daß Frfth ]Frankfurt a]a. Oder für mich, ſeitdem ich keine / Mutter beſitze, kein Aufenthalt der Freude mehr ſey.]ſei. Er nahm / waren]wahren Antheil Anteil ]Anteil an meinen Verluſt u.]und wünſchte mir Glück, wenigſtens / keine verlaßne ]verlassne Waiſe zu ſeyn,]sein, u.]und verſprach ſich meiner nur um deſto mehr / anzunehmen. Ich eilte nun mein Quartier zu beſuchen; man ſtellte es mir / frey]frei mich eins auszuſuchen. Ein UnterOfficier Unterofficier Unterofficier ]Unteroffizier ging mit mir herum u.]und ich beſah / mich eins nach dem andern. Aber eh’]eh ich alles in Ordnung brachte war es / finſter, u.]und es war 7 Uhr u.]und hatte noch kein Quartier. Mein lezter]letzter Verſuch gelang. gelang. gelang. ]gelang. / Der Kaufmann Romerio erlaubte mir eine Nacht in ſeiner Stube zu [MA II 537] ſchlafen. / Den andern Tag meldete ich mir bey]bei die HErrn]Herrn Staabs]Stabsoffizier, Officier,] u.]und alles auf der / 130 Parade freute ſich, mich ſo bald wieder bei ihnen zu ſehen — Nun fand ich / auch ein Quartier. Ein Vorzim̄er u.]und eine Stube mit einer wirklich ſchönen / japonischen japanischen japanischen japanischen ]japanischen Häufig auch als ›japanischen‹ gelesen, vgl. z. B. [DKV, S. 13]. Der Graph in der HS ist hier uneindeutig, allerdings eher ein ›o‹ als ein ›a‹. Im zeitgenössischen Deutsch wurden beide Formen benutzt, wobei die Schreibung ›japonisch‹ sich an das franz. ›Japon‹ anlehnt. Kleist schreibt die ersten zwei Silben ›japon‹ in lateinischen Buchstaben. [SE:1993 II 467] Tapete u.]und mit ſchönen Mahlereyen]Malereien ausgeziert gehört mir u.]und / meinen Burſchen ganz allein. Zwar iſt ſie ſo finſter, daß ich dies was / ich hier ſchreibe kaum erkennen kann; zwar dringt keine Sonnenſtrahl in / die Mitte der Stube, allein ich wäre zufrieden u.]und wenns ein Keller wäre. Was mich aber / über alle Maaßen]Maßen ſonderbar vorkömmt, vorkommt vorkommt vorkommt vorkommt ]vorgekommt [vorkommt] Eigentlich ›vorkömmt‹; ›vorgekömmt‹ verbessert aus ›vorgekommen iſt‹, wobei das ›ge‹ nicht gestrichen wurde und das ›o‹ zu einem ›ö‹ ergänzt wurde. iſt dies, daß ich für / ein eigenes Bette, worum ich meine Wirthin]Wirtin gebeten habe, wöchentlich — / 1 rth.]Rth. ſage Einen]einen Reichsthaler geben muß. Es iſt unerhört; allein ich m üßte müßte / es ihr geben u.]und wenn ſie auch nicht einen Pfennig abließe. Eigentlich muß / 140 ich mit dem Burſchen zuſam̄[Heimböckel:1999 (Reclam) 14] enſchlafen, u.]und dies geſchähe auch recht gern]gern; denn wenn / der Menſch reinlich iſt, ſo iſt dies gar nicht ſonderbar. Allein auch er hat / nur einen Strohſack u.]und eine Decke. Ich könnte dies meinem Capitaine ſagen, / u.]und er wäre gewiß ſo gütig für mich beſſer zu ſorgen; ich mag mich aber das / nicht aus ſetzen, aussetzen, aussetzen, aussetzen, ]aussetzen, daß es heißt, ich bin mit nichts zufrieden u.]und es käme mir / nur ungewohnt vor. Das Mittag⸗eßen]Mittagessen [DKV IV 14] beſteht in einer Suppe u.]und Gemüße,]Gemüse, öfters / als zum Beiſpiel heute feht fehlt fehlt die Suppe. Kaffée Kaffee ]Kaffee u.]und Zucker hab’]hab ich ſelbſt. Abendbrod]Abendbrot / [6] [BKA IV/1 19] eß ich bei den Wirth]Wirt einer meiner Cameraden,]Kameraden, bei einen her/zensguten Mann, ſehr gut u.]und wohlfeil. Was ich aber in meinem Quartier / verzehre muß ich aufs theuerſte]teuerste bezahlen. Glauben Sie etwa nicht / 150 daß dies ein Appendix zu dem Geſpräch ſey]sei was wir einmal hatten, / nemlich]nämlich daß die Söhne ihren Eltern öfters von Unglücksfällen vorlügen]vorlügen; / dies iſt der Fall nicht u.]und wird es nie ſein. Jezt ]Jetzt darf ich zu dem Mittel meine / Zuflucht noch nicht nehmen, u.]und für die Folge da werden Sie, Gnädigſte]gnädigste / Tante, ſchon ſorgen. Gott ſey]sei Danck]Dank daß es nicht mehr lange dauern / wird, denn wir marschiren]marschieren Don̄erstag oder Freÿtag Freytag ]Freitag (d. 21t ]21. oder 22t) ]22. / ganz gewiß. Vier Esquadrons Berittene militärische Einheiten von ca. 150 Mann. von Golz haben eine franzöſiſche / Batterie von 18 Canonen]Kanonen bei Rüremonde erobert; 12 Stück 12℔dige ]zwölfpfündige Lies ›12pfündige‹. / ſtehen ſchon als Siegs] Trophaen]Siegstrophäen auf dem hieſigen Römer] Platz.]Römerplatz. / Die Franzoſen oder vielmehr das Räubergeſindel wird jezt]jetzt aller] wärts]allerwärts / 160 geklopft. Mastricht iſt entſezt,]entsetzt, u. [fehlt] ][fehlt] die Feinde ſind von den Oeſterreichern]Österreichern / an drei Orten zurück geſchlagen worden. Täglich ziehen Kai[MA II 538] ſerl:,]Kaiserliche, Sächſiſche, / Hessische u.]und allerley]allerlei Truppen hier durch die Stadt. Täglich kom̄en ſchwere / Batterien auf FrachtWagen Fracht Wagen Fracht Wagen ]Frachtwagen aufgepackt hier nach Frankfurth.]Frankfurt. Bereits / ſind 180 ſchwere Oeſtreichſche]östreichsche Batterien [SE:1993 II 468] hier, ohne die Preuß’ſchen]preuß’schen u.]und ohne / die, die noch kommen. Man erwartet täglich den Anfang des Bombardements / von Mainz, Die Belagerung von Mainz vom 14.4.1793 bis 23.7.1793 (siehe Wikipedia-Artikel, siehe auch: Stauder, Heiner: Die Belagerung der Festung Mainz 1793. In: festung-mainz.de) u.]und ſo ganz ohne Nutzen wird die Gàrde Garde Garde Garde Garde Garde ]Garde Kleist schreibt ›Garde‹ in der zeitgenössischen französischen Form mit accent grave: ›Gàrde‹. hier wohl nicht ſein. / Uebermorgen]Übermorgen ohngefähr (denn heute ſchreiben wir ſchon den 18t)]18. mar/chiren]marschieren wir, wohin? das weiß kein Menſch noch nicht, u.]und [Heimböckel:1999 (Reclam) 15] wenn beſtim̄t, eben] / ſowenig.]ebensowenig. Wahrſcheinlich ſollen wir eine Meile von hier die Stelle / 170 des Corps]Korps von Hohenlohe mit erſetzen was über den Rhein ſetzen / ſoll. Sollte ich bald mit Briefe von Ihnen, Gnädg]gnädiges Tantchen, oder von / meinen lieben Schweſtern beglückt werden, ſo adressiren]adressieren Sie nur, wenn Sie nicht genau / den Ort unſers Aufenthalts wißen,]wissen, den Brief nach Frankfurth]Frankfurt a ]a. Maÿn, Mayn ]Main / u.]und ſo werd’]werd ich ihn wohl bekommen. — Haben Sie die Güte u.]und [DKV IV 15] empfehlen Sie mich / [7] [BKA IV/1 20] der Fr: ]Frau Landräthin]Landrätin vGloger v Gloger v Gloger ]v. Gloger zu Gnaden; ihren HErr]Herr Sohn hab ich geſund u. und [in Errata emendiert in ›u‹] ]und / wohl geſprochen u. und [in Errata emendiert in ›u‹] ]und bereits Brief u. und [in Errata emendiert in ›u‹] ]und Pack abgegeben. — Ich gefalle mich alſo / hier in Frankfurth]Frankfurt ſehr gut, u.]und meiner völligen Zufriedenheit fehlt / nichts als das gewiße ]gewisse Bewuſtſein]Bewußtsein Ihrer aller Geſundheit. In den / vergnügteſten vernügtesten Augenblicken ſtört mich freilich öfters der Gedancke]Gedanke / 180 beinahe 100 Meilen von Ihnen entfernt zu ſeyn;]sein; von Ihnen allen, / die Einzigen,]einzigen, die ich noch lebhaft liebe u.]und ſchäze,]schätze, u. ]und an / deren Liebe ich noch natürlichen Anſpruch machen darf. Der Gedancke]Gedanke an / Ihnen, Beſte]beste Tante, erpreßt mir Thränen,]Tränen, indem ich zugleich an eine verlorne / zärtliche Mutter denke, u.]und der Gedancke]Gedanke an Ihre Wohlthaten]Wohltaten tröſtet mich / indem ich nun keine verlaßne Waiſe zu ſein glaube. Dies alles, / Tantchen, Schmerz u.]und Freude, iſt bey]bei der Neuheit dieſes unglücklichen Vorfalls / natürlich; die beſte Tröſterin aller Leiden, die Zeit, wird nach u.]und nach auch / mich tröſten, aber vergeßen]vergessen werd’]werd ich die Urſach nie. /

Bey]Bei dem Auspacken meines Felleiſens DWB: ›FELLEISEN, n. mantica, mantelsack, mit einer eisenstange verschloszne ledertasche‹. (Siehe auch Wikipedia) erin̄erte mich jede Kleinigkeit / 190 an Ihre Sorgfalt, u.]und viele von die Sachen die Sie ſo vorſorgend mir mitga/ben, muß ich zurücklaßen.]zurücklassen. Kaum daß ich das Kafféezeug Kaffeezeug ]Kaffeezeug mit] / nehmen]mitnehmen kann. Mein Capitaine hätte gewiß meinen ganzen Mantelſack / mitgenom̄en, wenn er noch wie ſonſt fahren dürfte. Es iſt aber bei Cassa/tion ]Kassation (unehrenhafte) Entlassung aus dem militärischen Dienstverhältnis verbo[MA II 539] ten, u.]und darf blos]bloß gepackt werden; die Stelle meines / Bettſacks den ich nun wohl verkaufen werde, wird ein 2ter ]2. Turniſter Tornister ist eine vorwiegend im militärischen Bereich eingesetzte Rucksackform. Wikipedia / erſetzen, wo ich denn alles höchſt nothwendige]Notwendige einpacken u.]und ihn ſo dem / [SE:1993 II 469] Capitaine überge[Heimböckel:1999 (Reclam) 16] ben werde. Alles Ueberflüßige]Überflüssige bleibt hier in / Frankfth ]Frankfurt am Mayn ]Main in ſicherer Verwahrung. /

Nun, Beſtes]bestes Tantchen, iſt auch meine ganze Erzählungs-Suade Redeschwall, Redefluss. Adelung: ›Die Suade, (sprich Schwade,) plur. car. aus dem Lat. Suada, die Fertigkeit andere mit Leichtigkeit zu überreden‹. Siehe auch DWB. erſchöpft]erschöpft, / 200 denn in dieſen Augenblik]Augenblick fällt mir nichts bey]bei was ich Ihnen noch mittheilen]mitteilen / [8] [BKA IV/1 23] könnte, u.]und doch bin ich Hier und in den folgenden Zeilen finden sich in der HS Lücken, die durch tintenabweisendes Papier bedingt sind. überzeugt noch vieles vergeßen]vergessen zu / haben. Um Ihnen nun aber alles mitzutheilen,]mitzuteilen, was / mir u.]und die jezige]jetzige Lage der Dinge anbetrift,]anbetrifft, ſo werde / ich im̄er fortfahren Ihnen meinen hieſigen Lebenswandel zu beſchreiben. / Mir verſchaft]verschafft das [DKV IV 16] Beſchäftigung u.]und Vergnügen, u.]und vielleicht iſt / dies Ihnen auch nicht ganz unangenehm. Freilich, lange werde / ich Beſchäftigung nicht mehr ſuchen dürfen; die wird ſich / auf einem baldigen Marsch ſchon von ſelbſt einfinden. — / Allen [Absatz eingefügt] meinen Angehörigen, Theilnehmern Teilnehmern ]Teilnehmern u.]und / 210 Freunden bitte ich meine Empfehlung zu machen, / und mit der Bitte, ja meinen Miſchmaſch von Brief / nicht zu kritiſiren]kritisieren u.]und genau zu betrachten, habe ich die Ehre mit / der ſchuldigſten Ehrfurcht u.]und aufrichtigſten Liebe mich zu nennen /

Gnädigſtes]gnädigstes Tantchen / Ihr gehorſamer Knecht / HeinrichvKl Heinrich v. Kl. Heinrich v. Kl. Heinrich vKl ]Heinrich v. Kl. /

P. S. / Beinahe hätte ich vergeßen]vergessen das Wichtigſte Ihnen / zu melden. Ich bin nemlich]nämlich durch einen gewißen / 220 LieutvHaak Lieut.v.Haak Lieut. v. Haak ]Lieut. v. Haak der bey]bei der Suite mit avantage ]Avantage Folge, Gefolge, besonders von Militärpersonen. Wikipedia über ›à la suite‹. Siehe auch bei Krünitz: Suite / verſezt]versetzt iſt um eine Stufe avançirt, avançiert ]avanciert Goethe-Wörterbuch: ›einen höheren Rang, eine höhere Dienststellung erreichen‹. u.]und habe Hoffnung zu mehr. / — Wenn Sie die Gnade haben mich bald mit der Nachricht Ihres / Wohlbefindens zu beglücken, ſo erbitte ich mich von Ihnen mir doch / den Eindruck zu beſchreiben, den die Nachricht des Verluſts unſrer / Mutter bey]bei die 4 Cousins gemacht hat. — Dieſes einzige mal,]Mal, Tantchen / würcken]würken Sie nur noch bey]bei Gustchen Verzeihung aus, daß ich ihr nicht ſchreibe; / ich könnte wohl noch auf den künftigen Poſttag warten, allein der Marſch / übereilt uns. Ich erwarte u.]und hoffe aber von beiden lieben Schweſtern Briefe. /

1
An Auguste Helene von Massow, v. 13.(-18.)03.1793

Quellenangaben für Zitation
https://kleist-digital.de/briefe/001, [ggf. Angabe von Zeile/Vers oder Seite], 04.07.2025

Zeilen- u. Seitennavigation
  • Emendationen
  • Erwähnte Personen
  • Erwähnte Orte
  • Kollation Editionen
  • Stellenkommentar

Textkritische Auszeichnungen

  • einemdurchgestrichen
  • dichüberschrieben (hier ›d‹)
  • hiermitvergessen worden zu streichen
  • aber keines redlichenStreichung wieder aufgehoben
  • dieserhinzugefügt
  • dieserhinzugefügt und gestrichen
  • allgemeinen Reichstagehinzugefügt in 2. Korrektur
  • Reſpecthinzugefügt in 3. Korrektur
  • derergänzt in der Zeile (hier ›d‹)
  • nicht gern aufhaltenzwischen den Zeilen ergänzt
  • nicht gern aufhaltenergänzt, anschließend gestrichen
  • ¿¿¿nicht entziffert (zeigt geschätzte Anzahl Buchstaben an, hier 3)

Apparat

Textwiedergabe nach Kopie der Handschrift. Die Handschrift ist in Besitz von:
Biblioteka Jagiellońska, Kraków; Sammlung Autographa (H. v. Kleist)

Erstdruck: [MP:1905] Nr. 355

Angaben zur Überlieferung und Provenienz
Siehe:
[BKA] IV/1, 7
[DKV] IV, 582

 Emendationen (insges. 6)
  • 2 1792 1793
  • 66 h10 maldoppelt doppelt
  • 82EineEin
  • 11717921793
  • 128gelanggelang.
  • 137vorgeko öm̄en t iſt,vorkömmt,
Pagina Kleist-Ausgaben
  • [MP:1905] Nr. 355
  • [MP:1936] (001) I 3–11
  • [BKA] (001) IV/1 7–23
  • [MA] (001) II 533–539
  • [DKV] (001) IV 9–16
  • [SE:1993] (001) II 463–469
  • [Heimböckel:1999 (Reclam)] (001) 9–16
 Erwähnte Personen
  • []Franckenberg, Johann Ferdinand Friedrich von (3)
  • []Friedrich II., König von Preußen (2)
  • []Friedrich der Freidige, Markgraf von Meißen (1)
  • []Gloger, Agnese Philippine Sophie von (1)
  • []Gloger, Bogislaw von (1)
  • []Gustav Adolph (1)
  • []Hake, Carl Georg August Ernst von (2)
  • []Kleist, Auguste von (1)
  • []Kleist, Heinrich von (1)
  • []Löffler, Josias (2)
  • []Massow (geb. von Pannwitz), Auguste Helene von (9)
  • []Meier (1)
  • []Romerio (2)
  • [»]Alle Personen anzeigen +/–
 Erwähnte Orte
  • []Alt Ranstaedt (1)
  • []Auerstaedt (1)
  • []Buttelstaedt (1)
  • []Eisenach (2)
  • []Erfurt (1)
  • []Frankfurth a Oder (1)
  • []Frankfurth am Mayn (10)
  • []Fulda (2)
  • []Gotha (4)
  • []Hanau (1)
  • []Kellnhausen (1)
  • []Leipzig (2)
  • []Lützen (1)
  • []Mainz (1)
  • []Mastricht (1)
  • []Naumburg (2)
  • []Naumburg, alte Burg (1)
  • []Pleissenburg (1)
  • []Postamt Berka (1)
  • []Rhein (1)
  • []Rippach (1)
  • []Rossbach (3)
  • []Römer Platz (1)
  • []Rüremonde (1)
  • []Saale (3)
  • []Schloß Weissenfels (1)
  • []Schüchtern (1)
  • []Vach (1)
  • []Wartburg (1)
  • []Westminster (1)
  • [»]Alle Orte anzeigen +/–
 Vergleich Editionen

Die durchgeführte Kollation mit unterschiedlichen historischen und aktuellen Kleist-Editionen zeigt bestimmte Lesarten und Emendationen, die von der vorliegenden emendierten Fassung abweichen. In den Anmerkungen finden sich hierzu häufig nähere Erläuterungen. (Gelegentlich ist die Ursache für Abweichungen ein Transkriptionsfehler in der jeweiligen Edition.)

Disclaimer: Abweichungen, die ihren Grund in typographisch bedingten Normalisierungen und Standardisierungen haben, werden nicht angezeigt. Ein Anspruch auf Vollständigkeit kann nicht erhoben werden. Mitgeteilte Abweichungen müssen am Original überprüft werden.

In die Kollation einbezogene Kleist-Ausgaben

[MP:1936][BKA][MA][DKV][SE:1993][Heimböckel:1999 (Reclam)]

[MP:1936] [30 Abw.]
  • 16beſchreiben ] beſchreiben,
  • 16thun, ] tun;
  • 16naher ] näher
  • 22würde ] wurde
  • 27 aus ruhte. ] ausruhte.
  • 38einziger ] einzige
  • 44meinen ] meinem
  • 53Gótha ] Gotha
  • 56Gótha ] Gotha
  • 59Gótha ] Gotha
  • 77Gótha ] Gotha
  • 82Eine ] Ein
  • 1171792 ] 1793 [emendiert]
  • 117Maÿn. ] Mayn.
  • 119Capv Frankenberg. ] Cap v Frankenberg.
  • 128gelang ] gelang.
  • 133 japonischen ] japanischen
  • 137vorgek öm̄ t , ] vorkommt
  • 145aus ſetzen, ] aussetzen,
  • 147feht ] fehlt
  • 147Kaffée ] Kaffee
  • 156Freÿtag ] Freytag
  • 161u. ] [fehlt]
  • 164FrachtWagen ] Fracht Wagen
  • 167Gàrde ] Garde
  • 174Maÿn, ] Mayn
  • 176vGloger ] v Gloger
  • 192Kafféezeug ] Kaffeezeug
  • 217HeinrichvKl ] Heinrich v. Kl.
  • 221LieutvHaak ] Lieut.v.Haak
[DKV:1990] [16 Abw.]
  • 16naher ] näher
  • 22würde ] wurde
  • 53Gótha ] Gotha
  • 56Gótha ] Gotha
  • 59Gótha ] Gotha
  • 77Gótha ] Gotha
  • 126 UnterOfficier ] Unterofficier
  • 128gelang ] gelang.
  • 133 japonischen ] japanischen
  • 137vorgek öm̄ t , ] vorkommt
  • 167Gàrde ] Garde
  • 176u. ] und [in Errata emendiert in ›u‹]
  • 177u. ] und [in Errata emendiert in ›u‹]
  • 177u. ] und [in Errata emendiert in ›u‹]
  • 210Allen ] [Absatz eingefügt]
  • 217HeinrichvKl ] Heinrich vKl
[BKA:1989] [11 Abw.]
  • 27 aus ruhte. ] ausruhte.
  • 38einziger ] einzige
  • 44meinen ] meinem
  • 53Gótha ] Gotha
  • 56Gótha ] Gotha
  • 59Gótha ] Gotha
  • 77Gótha ] Gotha
  • 79ohngefähr ] ohngefähr,
  • 119Capv Frankenberg. ] CapvFranckenberg.
  • 145aus ſetzen, ] aussetzen,
  • 167Gàrde ] Garde
[Recl:1999] [16 Abw.]
  • 16naher ] näher
  • 22würde ] wurde
  • 38einziger ] einzige
  • 44meinen ] meinem
  • 82Eine ] Ein
  • 119Capv Frankenberg. ] Cap v Frankenberg
  • 126 UnterOfficier ] Unterofficier
  • 133 japonischen ] japanischen
  • 137vorgek öm̄ t , ] vorkommt
  • 147feht ] fehlt
  • 164FrachtWagen ] Fracht Wagen
  • 167Gàrde ] Garde
  • 176vGloger ] v Gloger
  • 180 vergnügteſten ] vernügtesten
  • 217HeinrichvKl ] Heinrich v. Kl.
  • 221LieutvHaak ] Lieut. v. Haak
[MA:2010] [20 Abw.]
  • 27 aus ruhte. ] ausruhte.
  • 38einziger ] einzige
  • 44meinen ] meinem
  • 53Gótha ] Gotha
  • 56Gótha ] Gotha
  • 59Gótha ] Gotha
  • 66 10 doppelt ] 10 doppelt
  • 76Uhr ] [fehlt]
  • 77Gótha ] Gotha
  • 79ohngefähr ] ohngefähr,
  • 82Eine ] Ein [emendiert ohne Hinweis in Kommentar]
  • 87dencken. ] denken.
  • 111zulezt ] zuletzt
  • 119Capv Frankenberg. ] CapvFranckenberg.
  • 123Antheil ] Anteil
  • 137vorgek öm̄ t , ] vorkommt
  • 145aus ſetzen, ] aussetzen,
  • 167Gàrde ] Garde
  • 210Theilnehmern ] Teilnehmern
  • 222avançirt, ] avançiert
Stellenkommentar

48 Thüringer Wald Unterstreichung in HS rückgängig gemacht.

53 Gótha Der junge Kleist benutzt durchgängig die französische Schreibung von Gotha mit einem Akut auf dem ›o‹: ›Gótha‹.

54 er trug In HS nicht getrennt: ›ertrug‹.

66 h10 maldoppelt Emendiert in ›doppelt‹. Kleist schreibt ›wo man jeden Laut h[ört?]‹, überschreibt das ›h‹ mit ›10‹ und setzt fort mit ›mal‹, also ›wo man jeden Laut 10 mal hört‹, überschreibt dann aber das ›mal‹ durch ›doppelt‹, vergisst aber offensichtlich die ›10‹ zu streichen. Die Fassung in [MA] von ›wo man jeden Laut 10 doppelt hört‹ macht wenig Sinn, wenn der Kontext im Kommentar nicht geklärt wird.

79 ohngefähr In HS ›ohngefähr,‹[?].

133 japonischen Häufig auch als ›japanischen‹ gelesen, vgl. z. B. [DKV, S. 13]. Der Graph in der HS ist hier uneindeutig, allerdings eher ein ›o‹ als ein ›a‹. Im zeitgenössischen Deutsch wurden beide Formen benutzt, wobei die Schreibung ›japonisch‹ sich an das franz. ›Japon‹ anlehnt. Kleist schreibt die ersten zwei Silben ›japon‹ in lateinischen Buchstaben.

137 vorgeko öm̄en t iſt, Eigentlich ›vorkömmt‹; ›vorgekömmt‹ verbessert aus ›vorgekommen iſt‹, wobei das ›ge‹ nicht gestrichen wurde und das ›o‹ zu einem ›ö‹ ergänzt wurde.

157 Esquadrons Berittene militärische Einheiten von ca. 150 Mann.

158 12℔dige Lies ›12pfündige‹.

167 Bombardements von Mainz, Die Belagerung von Mainz vom 14.4.1793 bis 23.7.1793 (siehe Wikipedia-Artikel, siehe auch: Stauder, Heiner: Die Belagerung der Festung Mainz 1793. In: festung-mainz.de)

167 Gàrde Kleist schreibt ›Garde‹ in der zeitgenössischen französischen Form mit accent grave: ›Gàrde‹.

190 Felleiſens DWB: ›FELLEISEN, n. mantica, mantelsack, mit einer eisenstange verschloszne ledertasche‹. (Siehe auch Wikipedia)

194 Cassations (unehrenhafte) Entlassung aus dem militärischen Dienstverhältnis

196 Turniſter Tornister ist eine vorwiegend im militärischen Bereich eingesetzte Rucksackform. Wikipedia

200 Erzählungs-Suade Redeschwall, Redefluss. Adelung: ›Die Suade, (sprich Schwade,) plur. car. aus dem Lat. Suada, die Fertigkeit andere mit Leichtigkeit zu überreden‹. Siehe auch DWB.

202 ich Hier und in den folgenden Zeilen finden sich in der HS Lücken, die durch tintenabweisendes Papier bedingt sind.

221 bey der Suite mit avantage Folge, Gefolge, besonders von Militärpersonen. Wikipedia über ›à la suite‹. Siehe auch bei Krünitz: Suite

222 avançirt, Goethe-Wörterbuch: ›einen höheren Rang, eine höhere Dienststellung erreichen‹.

WERKE
  • Dramen
  • Erzählungen
  • Lyrik
  • Sonstige Prosa
  • Berliner Abendblätter
  • Phöbus
VERZEICHNISSE
  • Personen
  • Orte
  • Kleist Texte (alphabetisch)
  • Von Kleist erwähnte Werke
  • Literaturverzeichnis
SONSTIGES
  • Über die Edition
  • Kleist-Wörter-Rätsel
  • Handschriften-Simulator
  • Handschriften-Fonts
  • Kontakt Herausgeber
  • Impressum / Haftungsausschluss
  • Datenschutzerklärung
  • Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk ist lizenziert unter einer
    Creative Commons Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz