Der zerbrochne Krug, ein Lustspiel [Handschrift]
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ein Luſtſpiel,
[Leerseite]
Vorrede.
Dieſem Luſtſpiel liegt wahrſcheinlich ein hiſto⸗
riſches
Factum, worüber ich jedoch keine nähere Aus⸗
kunft habe
auffinden können, zum Grunde. Ich nahm
die Veranlaſſung
dazu aus einem Kupferſtich, den ich
vor mehreren Jahren
in der Schweiz ſah. Man bemerkteIm Autograph ist das abschließende ›e‹
in ›bemerkte‹ nicht mehr erkennbar. Der gesamte rechte
Blattrand ist etwas verblasst, wesentlich durch Verschleiß
und Alterung. Im Faksimile-Druck von 1941 sind dagegen die
Buchstaben am rechten Rand noch deutlich
lesbar.
darauf — zuerſt einen Richter, der
gravitätiſch auf dem
Richterſtuhl ſaß: vor ihm ſtand eine
alte Frau, die
einen zerbrochenen Krug hielt, ſie ſchien
das Unrecht,
das ihm widerfahren war, zu demonſtriren:
Beklagter,
ein junger Bauerkerl, den der Richter, als
überwieſen,
andonnerte, vertheidigte ſich noch, aber
ſchwach: ein
Mädchen, das wahrſcheinlich in dieſer Sache
gezeugt hatte
(denn wer weiß, bei welcher Gelegenheit das
Delictum
geſchehen war) ſpielte ſich, in der Mitte
zwiſchen Mutter
und Bräutigam, an der Schürze; wer ein
falſches
Zeugniß abgelegt hätte, könnte nicht
zerknirſchter daſtehn:
und der Gerichtsſchreiber ſah (er hatte vielleicht kurz
vorher das Mädchen angeſehen) jetzt den Richter
mistrau⸗
iſch zur Seite an, wie Kreon, bei
einer ähnlichen Gele⸗
genheit, den Ödip
.
,
als die Frage war, wer den
Lajus erſchlagen?
.
Darunter ſtand: der
zerbrochene
Krug. — Das Original war, wenn ich
nicht irre, von
einem niederländiſchen Meiſter.
Perſonen.
+ Walter, Gerichtsrath. Adam, Dorfrichter. Licht, Schreiber. Frau Marthe Rull. + Eve, ihre Tochter. + Veit Tümpel, ein Bauer. Ruprecht, ſein Sohn. Frau Brigitte. + Ein Bedienter., Büttel, Mägde &.Die Handlung ſpielt in einem niederländiſchen
Dorfe bei Utrecht.
Scene: die Gerichtsſtube




Geballt, wie eine Fauſt groß, ſtrafe mich Gott,In der Phöbusüberarbeitung ändert Kleist die ursprünglichen zwei Verse, die im Erstdruck übernommen werden, in drei modifizierte Verse. Der Teilvers ›ſtrafe mich Gott,‹ wird Teil des folgenden, neu eingefügten Verses. Dass Kleist auch am Ende noch unzufrieden war, zeigt die erneute Korrektur für die Phöbusfassung: ›strafe mich Gott‹ wird geändert in ›hol’s der Henker‹. Querfeld ein Schlag, im Angesicht, blutrünstig,
Geballt, wie eine Faust groſs, hol’s der Henker, Querfeld ein Schlag, blutruͤnſtig, ſtraf mich Gott, Als hätt’ ihn eines Kein Großknechts Fauſtwüthend ihnEs ist nicht eindeutig, ob ›[wüthend ihn]‹ zusammen oder getrennt gestrichen wurde: ›[wüthend] [ihn]‹. geführt. trifft im ganzen Dorfe beſſer. Als hätt’ ein Großknecht wüthend ihn geführt. Als hätt’ ihn ein Großknecht wüthend geführt.Variante b entsteht, wenn ›wüthend ihn‹ nicht in einem Arbeitsgang, sondern getrennt voneinander gestrichen worden ist. Als hätt’ ihn eines Großknechts Fauſt geführt. Kein Großknecht trifft im ganzen Dorfe beſſer. Kein Groſsknecht trifft im ganzen Dorfe besser. Als haͤtt’ ein Großknecht wuͤthend ihn gefuͤhrt. Adam. Das iſt der Augenknochen. — Ja, nun ſeht, Das Alles hatt’ ich nicht einmal geſpürt. Licht. Ja, ja,! ſSo geht’s im Feuer des Gefechtes. Ja, ja, ſo geht’s im Feuer des Gefechtes. Ja, ja! So geht’s im Feuer des Gefechtes. Ja, ja. So geht’s im Feuer des Gefechtes. Ja, ja! So geht’s im Feuer des Gefechts. Adam













ᚨNachträgliche Markierung für eine Einfügung. Diese ist auf einem Zettel notiert, der auf der gegenüberliegenden Seite 30 mit Sigellack befestigt ist. Der Eintrag auf dem Zettel lautet: › ᚨ C. Fünfter Auftritt.‹ Kleists Szenengliederung war offensichtlich noch eine andere als die, die später in E zur Anwendung gekommen ist. In E beginnt hier der ›Siebente Auftritt‹. C. Fünfter Auftritt.
Adam /: im Ornat, doch ohne Perücke, trit auf :/ Adam /: für ſich :/ Ei, Evchen! — Sieh! Und der vierſchröt’ge Schlingel, dort, Ei, Evchen! — Und der vierſchröt’ge Schlingel dort, Ei, Evchen! Sieh! Und der vierſchröt’ge Schlingel, Ei, Evchen sieh! Und der vierschröt’ge Schlingel, Ei, Evchen. Sieh! Und der vierſchroͤt’ge Schlingel, 30. Der Ruprecht! Ei, was Teufel, und die Anderen — ſieh! Die ganze Sippſchaft! Der Ruprecht! Ei, was Teufel und die Anderen — Der Ruprecht! Ei, was Teufel, ſieh! Die ganze Sippſchafft! Der Ruprecht! Ei, was Teufel, sieh! Die ganze Sippschaft! Der Ruprecht! Ei, was Teufel, ſieh! die ganze Sippſchaft! — Die werden mich doch nicht bei mir verklagen? Eve. O liebſte Mutter, folgt mir, ich beſchwör’ euch, Laßt dieſem Unglückszim̄er Ort des Unheils uns entfliehen! Laßt dieſem Unglückszim̄er uns entfliehen! Laßt dieſem Ort des Unheils uns entfliehen! Laſst diesem Ort des Unheils uns entfliehn! Laßt dieſem Ungluͤckszimmer uns entfliehen! Adam Gevatter! Sagt mir doch,. wWas bringen die? Gevatter! Sagt mir doch, was bringen die? Gevatter! Sagt mir doch. Was bringen die? Gevatter! sagt mir doch. Was bringen die? Gevatter! Sagt mir doch, was bringen die? Licht. Was weiß ich? Lärm um nichts. Lappalien. Was weiß ich? Lärm um nichts. Lappalien. Was weiſs ich? Lärm um nichts. Lappalien. Was weiß ich? Laͤrm um nichts; Lappalien. Es iſt ein Krug zerbrochen worden, hör’ ich. Adam. Ein Krug! So! Ei! — Ei, wer zerbrach den Krug? Licht Wer ihn zerbrochen? Adam. Ja, Gevatterchen. Licht. Mein Seel!, Sſetzt euch: ſo werdet ihr’s erfahren. Mein Seel! Setzt euch: ſo werdet ihr’s erfahren. Mein Seel, ſetzt euch: ſo werdet ihr’s erfahren. Mein Seel, setzt euch: so werdet ihr’s erfahren. Mein Seel, ſetzt euch: ſo werdet ihr’s erfahren. Adam /: heiumlich :/ Evchen! Evchen. Evchen! Eve. /: gleichfalls :/ Geh er. Adam. Ein Wort. Eve. Ich will nichts wiſſen. Adam. Was bringt ihr mir? Eve Ich ſag’ ihm, er ſoll dgehn. Adam Evchen! Ich bitte dich! Was ſoll mir das bedeuten? Eve. Wenn er nicht gleich —! Ich ſag’s ihm, laß er mich. 31. Adam /: zu Licht :/ Gevatter, hört, mein Seel, ich halt’s nicht aus. Die Wund’ am Schienbein macht mir Übelkeiten, Die Wund’ am Schienbein macht mir Übelkeiten, Die Wund’ am Schienbein macht mir Uebelkeiten; Führt ihr die Sach’, ich will zu Bette gehn. Führt ihr die Sach; ich muſs zu Bette gehn. Fuͤhrt ihr die Sach’, ich will zu Bette gehn. Licht. Zu Bett —? Ihr wollt —? Ich glaub’, ihr ſeid verrückt. Adam. Der Henker hol’s. Ich muß mich übergeben. Licht. Ich glaub’, ihr raſ’t, im Ernſt,. ihr raſ’t. So eben kom̄t ihr — Ich glaub’, im Ernſt, ihr raſ’t. So eben kom̄t ihr — Ich glaub’, ihr raſ’t, im Ernſt. So eben kom̄t ihr — Ich glaub', ihr ras't, im Ernst. So eben kommt ihr — Ich glaub, ihr raſ’t, im Ernſt. So eben kommt ihr —? — Meinthalben,. ſSagt’s dem Herrn Gerichtsrath dort. — Meinthalben, ſagt’s dem Herrn Gerichtsrath dort. — Meinthalben. Sagt’s dem Herrn Gerichtsrath dort. Meinthalben. Sagt’s dem Herrn Gerichtsrath dort. — Meinthalben. Sagt’s dem Herrn Gerichtsrath dort. Vielleicht erlaubt er’s. nicht. — Ich weiß nicht, was euch fehlt. Vielleicht erlaubt er’s nicht. — Ich weiß nicht, was euch fehlt. Vielleicht erlaubt er’s. — Ich weiß nicht, was euch fehlt. Vielleicht erlaubt er’s. — Ich weiſs nicht, was euch fehlt. Vieleicht erlaubt er’s. — Ich weiß nicht, was euch fehlt? Adam /: wieder zu Even :/ Evchen! Ich flehe dich! Um alle Wunden! Was wollt ihr Alle hier? iſt’s, das ihr mir bringt? Was wollt ihr Alle hier? Was iſt’s, das ihr mir bringt? Was ist’s, das ihr mir bringt? Was iſt’s, das ihr mir bringt? Eve. Er wird’s ſchon hören.



Was dieſem Krug hier böſ’lich wiederfahren,
Genau vorher, auf jeden Zug, euch melde, beſchreibe,Hier fügt Kleist für die ›Phöbus‹-Fassung einen zusätzlichen Vers ein. Was ihm geſchehn, bericht’ umſtändlich melde, Was dieſem Krug geſchehen, euch beſchreibe Was dieſem Krug hier böſ’lich wiederfahren,
Genau vorher, auf jeden Zug euch melde, Was dieſem Krug hier böſ’lich wiederfahren,
Genau vorher, auf jeden Zug, beſchreibe, Was diesem Krug hier böslich widerfahren,
Genau vorher, auf jedem Zug euch sage, Was dieſem Krug geſchehen, auch beſchreibe Was er vorher mir war. Was er vorher mir war. Was er vorher mir war. Was er mir war. Was er vorher mir war. Adam. Das Reden iſt an euch. Frau Marthe. Wohlan! Seht ihr den Krug, ihr werthen werthgeſchätzten Herren? Wohlan! Seht ihr den Krug, ihr werthen Herren? Seht ihr den Krug, ihr werthgeſchätzten Herren? Seht ihr den Krug, ihr werthgeschätzten Herren? Seht ihr den Krug, ihr werthgeſchaͤtzten Herren? Seht ihr den Krug? Adam. O Jja, wir ſehen ihn. Frau Marthe. Nichts ſeht ihr, mit Verlaub, die Scherben ſeht ihr, Nichts seht ihr, mit Verlaub, die Scherben seht ihr, Nichts ſeht ihr, mit Verlaub, die Scherben ſeht ihr; Der Krüge ſchönſter iſt entzweie geſchlagen. Hier grade auf dem Loch, wo jetzo nichts, Sind die geſamten niederländiſchen Provinzen Dem ſpan’ſchen Philipp übergeben worden.Die Verse 649f sind für den ›Phöbus‹ von Kleist gekürzt: ›Sind die geſamten — — — — Provinzen | — — — — übergeben worden. | U. s. w. | (Hier folgt die Beschreibung des Kruges)‹. Die Auslassung der ›Beschreibung des Kruges‹ umfasst im Manuskript ca. 3,5 Seiten [hier bis Vers 729]. Hier im Ornat ſtand Kaiſer Karl der fünfte,: Von dem ſeht ihr nur noch die Beine ſtehn. Hier kniete Philipp, und empfieng die Krone: Der liegt im Topf, bis auf den Hintertheil, Und auch noch der hat einen Stoß empfangen. 39.



[Vgl. Faksimile Vers 661.] BKA: Die Streichung von ›der Kaiſer aufgefangen,‹ ist nicht transkribiert.
Für den den Stoß der Kaiſer aufgefangen, Den Stoß empfieng, ſeht her, auf’s Ritterſchwerth, Den Stoß empfangen auf ſein Ritterſchwerth, Fuͤr den den Stoß der Kaiſer aufgefangen, Noch auf das Schwerdt, Ganz unverletzt; doch jetzo müßt’ er fallen, Noch auf das Schwerdt, doch jetzo müßt’ er fallen, Ganz unverletzt; doch jetzo müßt’ er fallen, Noch auf das Schwerdt; doch jetzo muͤßt’ er fallen, So gut, wie Maximilian: der Schlingel! Die Schwerdter unten jetzt ſind weghinweggeſchlagen. Die Schwerdter unten jetzt ſind weggeſchlagen. Die Schwerdter unten ſind hinweg geſchlagen. Die Schwerdter unten jetzt ſind weggeſchlagen.
Hier, in der Mitte, mit der heil’gen Mütze, Sah man den Erzbiſchoff von Arras ſtehn; Den Hirtenſtab hielt er, und hinter ihm [ ] Sah man geſchmückt den ganzen from̄en Klerus prangen: Sah man den ganzen from̄en Klerus prangen: Sah man geſchmückt den ganzen Klerus prangen: [ ] Den hat der Teufel ganz und gar geholt,[Von dritter Hand ist unten links auf dem angesiegelten Zettel notiert: ›acc. ms. 19287 1512‹. Siehe hierzu nähere Erläuterungen in BKA I/3 S. 440ff.]
Sein Schatten nunr fällt nur über’s Pflaſter. Sein Schatten nunr fällt nur über’s Pflaſter. Sein Schatten nur faͤllt lang noch uͤbers Pflaſter. Hier ſtanden rings, im Grunde, Leibtrabanten, Mit Hellebarden, dichtgedrängt, und Spießen, Mit Hellebarden, dicht gedraͤngt, und Spießen,










































gehen wieder ab :/ Walter. Wie? Adam. Erſt ſo, dann ſo. Erſt auf die Ofenkante, Die vorn die Stirn mir einſtieß, und ſodann 78 Vom Ofen rückwärts auf den Boden wieder, Wo ich mir noch den Hinterkopf zerschlug. /: Er er ſchenkt ein :/ Iſt’s euch gefällig. Iſt’s euch gefaͤllig? Walter. /: nimt das Glas :/ Hättet ihr ein Weib, So würd’ ich wunderliche Dinge glauben, Herr Richter. Adam. Wie so? Walter. Ja, bei meiner Treu, So rings ſeh ich zerkritzt euch und zerkratzt. So rings ſeh’ ich zerkritzt euch und zerkratzt. Adam /: lacht :/



[…
… …]
Ab hier
fehlen im Autograph die Seiten 88 bis 123. Die Verszählung
orientiert sich im folgenden an der Zählung der Edition
von E in dieser Edition, die identisch ist mit den
Verszählungen der Editionen von Sembdner und
DKV.

Und wenn ich das gethan, u.ſ.w....... iſt Eve mein! Eve. Und ich geh einen Sonntag um den andern, Und ſuch’ ihn auf den Wällen auf, und bring’ ihm Im kühlen Topf von friſchgekrenterkernter Butter,: Im kühlen Topf von friſchgekernter Butter, Im kühlen Topf von friſchgekernter Butter: [ ] Bis ich ihn einſt mit mir zurückenehme. Ruprecht. Walter. Und ich empfehle meinem Bruder ihn, Dem Hauptmann von der Landmiliz, der ihn Aufnimt, wollt wollt ihr, in ſeine Compagnie? 129. Eve. Das wollt ihr thun? Walter. Das werd’ ich gleich beſorgen. Eve. O guter Herr! O wie beglückt ihr uns. Walter. Und iſt ſein kurzes Dienſtjahr nun verfloßen, So kom̄’ ich Pfingſten, die nächſtfolgenden, Und melde mich als Hochzeitsgaſt: ihr werdet Das Pfingſtfeſt über’s Jahr doch nicht verſäumen? Eve. Nein, mit den nächſten Mai’n blüht unſer Glück. Walter Ihr ſeid damit zufrieden doch, Frau Marthe? Ruprecht. Ihr zürnt mir jetzo nicht mehr, Mutter — nicht? Frau Marthe. Warum ſoll ich zürnen, dum̄er Jung’? Haſt du Den Krug herunter vom Geſims geſchmiſſen? Walter. Nun alſo. — Er auch, Vater. Veit. Von Herzen gern. Walter. — Nun mögt’ ich wiſſen, wo der Richter blieb? Licht. Der Richter? Hm! Ich weiß nicht, Ew. Gnaden, — Der Richter? Hm! Ich weiß nicht, Ew. Gnaden, Der Richter? Hm! Ich weiß nicht, Ew. Gnaden — [ ] Ich ſteh hier ſchon geraume Zeit am Fenſter, Und einen Flüchtling ſeh’ ich, ſchwarz ornirt, Das aufgepflügte Winterfeld durchſtampfen, Als ob er Rad und Galgen flöhe. Walter Wo? 130. Licht. Wollt ihr gefälligſt euch hierher bemühen — /: ſie treten alle an’s Fenſter :/ Walter Iſt das der Richter? Licht. Ja, wer ſcharfe Augen hätte — Ruprecht Der Henker hol’s! Licht Iſt er’s? Ruprecht So wahr ich lebe! Sieh, Ev’, ich bitte dich — Eve. Er iſt’s. Ruprecht’s. Er iſt’s! Ich ſeh’s an ſeinem hinkenden Gallop. Veit. Der dort den Fichtengrund heruntrabt, Der Richter? Frau Marthe. So wahr ich ehrlich bin. Seht nur, Wie die Perücke ihm den Rücken peitſcht. Wie die Peruͤcke ihm den Ruͤcken peitſcht!Dieser Vers ist identisch mit Vers 1959 in E am Ende des 12. Auftritts. Dort ist er mehreren Sprechern zugeordnet: › Mehrere. | Jetzt kommt er auf die Straße. Seht! ſeht! | Wie die Peruͤcke ihm den Ruͤcken peitſcht!‹. Die Verse 2415 bis Ende sind mit Ausnahme der mitgeteilten Abweichungen identisch mit den Versen 1960 bis 1974 in E. Walter. Geſchwind, Herr Schreiber, fort! Holt ihn zurück! Daß er nicht Übel rettend ärger mache. Von ſeinem Amt zwar iſt er ſuspendirt, Und euch beſtell’ ich ich, bis auf weitere Verfügung, hier im Ort es zu verwalten; So Doch ſind die Caſſen richtig, wie ich hoffe, So wird er wohl auf irgend einem Platze Zur Deſertion ihn zwingen will ich nicht. Noch zu erhalten ſein. Fort, holt ihn wieder. Fort! Thut mir den Gefallen, holt ihn wieder! 131. Licht /: ab :/Hier Beginn von ›Letzter Auftritt.‹ in E. Frau Marthe Mit Sagt doch, geſtrenger Herr, wo find’ ich auch Den Sitz in Utrecht der Regierung? Walter. Weshalb, Frau Marthe? Frau Marthe. Hm! Weshalb? Ich weiß nicht — Soll hier dem Kruge nicht ſein Recht geſchehn? Walter. Verzeiht mir. Allerdings. Am großen Markt. Verzeiht mir! Allerdings. Am großen Markt, Und Dienſtag iſt, und Freitag, Seſſion. Und Dienſtag iſt und Freitag Seſſion. Frau Marthe. Gut, auf die Woche ſtell’ ich dort mich ein. Gut! Auf die Woche ſtell’ ich dort mich ein. (Alle ab). Ende.
