[156b] An Joseph von Buol, d. 18. August 1809
Die textkritische Fassung Handschrift zeigt die diplomatische, nicht emendierte Wiedergabe der Handschrift. Der originale Zeilenfall ist beibehalten. Die Fassung wird auf Smartphones wegen der Zeilenlänge nicht angezeigt.
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In der Fassung Konstituierter Text ohne langes ſ ist das lange ſ durch s ersetzt. Ansonsten fusst die Fassung auf dem konstituierten Text der textkritischen Fassung der Handschrift.
Schmeicheln Sie ſich nicht, mein theurer Freund, mit der Hoffnung einer Wiedereröffnung des Krieges; der Congreß hat bereits in Altenburg angefangen, und wenn er ſich auch wieder zerſchlüge, für Deutſchland kom̅t, von dieſer Seite, keine Rettung her. —
Wie ich es treibe, können Sie leicht denken. Ich erwache früh Morgens, ohne mich der Sonne zu freuen, durchquäle mich den Tag mit Gedanken, wie die Dinge zu retten ſeien, und bin müde des Abends von Nichtsthun. —
Ich überſchicke Ihnen die Herrmannsſchlacht, den Don Quixote und überhaupt Alles, was ich, für dieſen Krieg, geſchrieben habe: Auf gewiſſe Weiſe haben Sie alle dieſe Aufſätze veranlaßt; und ſomit gehören ſie Ihnen. — Das, eigentlich zum Druck beſtim̅te, Exemplar der Herrman̄sſchlacht, hat der Capitain v. Gleiſsenberg bei der Académie Militaire in Berlin; es gehört Ihnen auch und ich wollte nur, ich beſäße es, um es Ihnen zuſchicken zu können.
[2]Wenn Sie Müllern ſchreiben, ſo bitte ich, ihm etwas Freundliches von mir zu ſagen. So gewiß, als ſeine Lehre wahr iſt, ſind wir miteinander verſöhnt; zwei Menſchen, die etwas Drittes haßen, können nicht anders, als ſich untereinander lieben. —
Adieu, mein theuerſter Freund; und wenn Sie mir einen Lohn zukom̅en laſſen wollen, für das, was ich Ihnen überſchicke, ſo ſchreiben Sie mir etwas von unſern Dreßdner Freunden, von Müllern ſowohl, als der Haza, von Boſen, u.ſ.f. Sie müſſen doch nothwendig etwas erfahren haben. Auch wenn Sie Nachrichten haben über den Herzog v. Braunſchweig, ſo theilen Sie ſie mir mit; denn die intereſſieren mich ſehr. — Aber ſchreiben Sie mir bald, denn ich weiß nicht mehr, wie lange ich mich noch hier aufhalte. Adieu, Adieu