[136] An Johann Friedrich Cotta, d. 7. Juni 1808
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nehme ich mir die Freiheit, in Betreff einiger Manuſcripte, die ich vorräthig liegen habe, folgende Vorſchläge zu machen.
1) Ob dieſelben das Trauerſpiel: Pentheſilea, in Verlag nehmen wollen, wovon, um Urſachen, die hier zu weitläufig auseinander zu ſetzen ſind, bereits 7 Bogen gedruckt ſind. Dieſer Druck der erſten Bogen ſchreckt die HE. Buchhändler ab, das Werk anders, als in Commiſſion, zu übernehmen, und gleichwohl ſetzen mich die großen Koſten, die mir der Phöbus verurſacht, außer Stand, im Druck dieſes Werks fortzufahren. Da die verſpätete Erſchei[SE:1993 II 813] nung der Dramen, wovon der Phöbus Fragmente liefert, dieſem Journal in letzter Inſtanz tödtlich ſein würde (indem es nur darauf berechnet iſt) ſo muß ich mich, in dieſer Lage, an jemand wenden, dem das Intereſſe der Kunſt ſelbſt am Herzen liegt. Ich bin erbötig, Ew. Wohlgeb. [2] [BKA IV/3 191] die Beſtimmung des Honorars gänzlich zu überlaſſen und Credit darauf zu geben, bis Oſtern 1809, wenn dieſelben nur die Druck[Heimböckel:1999 (Reclam) 424] koſten, nach dem inliegenden Anſchlag, übernehmen, und mir, zur Fortſetzung des Werkes, überſenden [DKV IV 417] wollen. Wenn es nicht anders, als in Commiſſion genommen werden kann, ſo bin ich bereit, auf die Berechnung bis Oſtern 1810 Credit zu geben, falls Dieſelben mich, durch einen Vorſchuß von 150 Rth Rth. in den Stand ſetzen wollen, Ihnen das Werk unverzüglich zu liefern. — Ich erbitte mir auf einen dieſer Puncte eine gefällige Antwort.
2) Ob Ew. Wohlgeb. den Verlag eines Taſchenbuchs übernehmen wollen, wozu ich Denſelben jährlich ein Drama im Manuſcript, und Zeichnungen von HE. Hartmann, der Scenen daraus darſtellen will, überliefern würde. Ich würde, in dieſem [MA II 906] Jahre, das Käthchen von Heilbronn dazu beſtimmen, ein Stück, [3] [BKA IV/3 192] das mehr in die romantiſche Gattung ſchlägt, als die übrigen. — Doch auch Eines der andern Stücke, wovon im Phöbus Fragmente erſchienen, ſtehen Ew. Wohlgebohren zu Dienſten. — Es wird nächſtens noch Eins erſcheinen, vielleicht, daß dies Denenſelben zuſagt. Ich erbitte mir über dieſen Punct, wenn er angenommen wird, gefällige Vorſchläge.
3) Erbitten wir uns, HE. Ad. Müller und ich, da Sie außer Stand ſind, den Phöbus in dieſem Jahr zu übernehmen, wenigſtens alle Gefälligkeiten, die nöthig ſind, ihn zu halten. Wir werden Denenſelben Denenſelben Denenselben eine Kritik (wir hoffen, von HE. Fr. Schlegel, oder wenn dies nicht ſein kann, von HE. Doct. Wetzel) der fünf erſchienenen Hefte, und eine Inhaltsanzeige des ſechſten (in welchem Beiträge von Fr. v. Staël u. und Fr. Schlegel erſcheinen werden) zuſchicken und bitten, dieſelben gefälligſt im Morgenblatt zu verbreiten.
[4] [BKA IV/3 195]Ich habe die Ehre, mit der vorzüglichſten Hochachtung zu ſein, Ew. Wohlgebohren ergebenſter Heinrich v. Kleiſt Dreßden, d. 7t Juni 1808. Pirnſche Vorſtadt, 123 123.
[5] [BKA IV/3 196] [DKV IV 418] [SE:1993 II 1051] [Heimböckel:1999 (Reclam) 425][Beilage, [Beilage von Müllers Hand fehlt.] Adam Müllers Handschrift:]
Die geſammten Koſten des Druks der Pentheſilea betragen
1. Holl. Schreibepapier 12 Bogen in einer Auflage von 750 Exemplaren circa 19 Ries à Ries 6 rh 5 gr — 118 rh 23 gr 2. Druk à 5 Rthlr 16 gr den Bogen — 68 rh — 3. Cenſurgebühren — 1 rh — 4. Buchbinder fürs Heften à 6 Pf das Stük 15 rh 15 gr __________ Summa – 203 rh 14 gr