[073] An Ulrike v. Kleist, 3. Juli 1803
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Der Rest meines Vermögens ist aufgezehrt, und ich / soll das Anerbieten eines Freundes annehmen, von / seinem Gelde so lange [SE:1993 II 733] zu leben, bis ich eine gewisse / Entdeckung im Gebiete der Kunst, die ihn sehr interessirt]interessiert, / völlig ins Licht gestellt habe. Ich soll in spätestens / zwölf Tagen mit ihm nach der Schweiz gehen, wo ich diese / meine litterarische]literarische Arbeit, die sich allerdings über meine / Erwartung hinaus verzögert, unter seinen Augen / vollenden soll. Nicht gern aber mögte]möchte ich dich]Dich, meine / 10 Verehrungswürdige, vorübergehen, wenn ich eine / Unterstützung anzunehmen habe; mögte]möchte dir]Dir nicht / gern einen Freund vorziehen, dessen Börse, in Ver/hältniß]Verhältnis mit seinem guten Willen, noch weniger weit / reicht, als die deinige]Deinige. Ich erbitte mir also von dir]Dir, meine / Theure]Teure, so viele Fristung meines Lebens, als nöthig]nötig / ist, seiner großen Bestimmung völlig genug zu thun]tun. / Du wirst mir gern zu dem [Heimböckel:1999 (Reclam) 326] einzigen Vergnügen helfen, / das, sei es noch so spät, gewiß [DKV IV 317] in der Zukunft / / 20 [2] [BKA IV/2 267] meiner wartet, ich meine, mir den Kranz der Un/sterblichkeit zusammen zu pflücken. Dein Freund / wird es, die Kunst u. und ]und die Welt wird es dir]Dir einst / danken. /
Das liebste wäre mir, wenn du]Du statt aller / Antwort selber kämest. Ich würde dir]Dir mündlich / manchen Aufschluß geben, den aufzuschreiben / völlig außer meinem Vermögen liegt. In [MA II 815] eilf / Tagen würdest du]Du mich noch hier, die nächstfolgenden / in Leipzig finden. Da würdest du]Du auch meinen / 30 Freund kennen lernen, diesen vortrefflichen Jungen. / Es ist Pfuel, von Königs Regiment. — Doch auch / dein]Dein Brief wird mir genug sein. Adieu. /
Dreßden]Dresden, d.]den 3t ]3. Juli, ]Juli 1803. ]1803 Heinrich v Kleist. /
N.S. Grüße Alles]alles, u. und ]und gieb]gib mir Nachrichten. /